Fünfundvierzigster Wundersatz: Wo ist eigentlich das Wunder hingekommen? Eben war es doch noch da!?25/11/2017 K: Guten Morgen, Micha! M: Morgen, Klara, du siehst ein bisschen traurig aus. K: Meine Freundin, Monika, wir haben sie gestern beerdigt. M: Oh, das tut mir sehr leid, komm' mal her! K: Danke. Ist schon gut, wir haben uns ja alle sehr lange darauf vorbereiten können. Aber wenn es dann soweit ist … M: Wie oft hab' ich das jetzt schon erlebt! Es ist ein sehr intensiver Moment, wenn man endgültig Abschied nimmt. Und je länger wir mit dem Kurs unterwegs sind, desto intensiver wird es, gerade weil wir offener mit dem Thema werden und diese Mischung in uns wahrnehmen aus Resten der Angst und unserm Glauben an das ewige LEBEN. K: Ja, so würde ich das von mir auch sagen. Aber es ist inzwischen eine „gute“ Intensität, es überwiegt das Vertrauen. Nach einem anfänglichen Unwohlsein konnte ich Monika für einen wunderbaren Moment IN SEINE HÄNDE GEBEN. M: Wie schön, ein solche Freundin zu haben, wenn man stirbt! K: Da merk' ich, wenn du das sagst, wie ich gleich wieder an die Grenze komme und sofort die Frage aufkommt: „Hat sie auch was davon? Wie denn? Sie ist doch ...“, die Frage steht da, neben dem Erleben der Nähe und unauslöschlichen Verbindung, als warte sie nur darauf, meinen Geist wieder in die andere, die „realistischere“ Richtung drehen zu können. M: Das ist so. Aber wir haben Geduld als Antwort ... und so viele Erfahrungen mit diesen scheinbar erfolgreichen Ego-Versuchen, die uns ja rückblickend nie endgültig von unserem Weg abgebracht haben! Wir müssen den scheinbaren „Rückfall“ in den Zweifel als Lektion für uns annehmen. In einer der Kurslektionen gibt es eine beeindruckende Stelle dazu, in der 181. Lektion heißt es: „Eine Hauptgefahr für den Erfolg ist deine Verstricktheit in deine vergangenen und zukünftigen Ziele. Es hat dich sehr beschäftigt, wie extrem verschieden die Ziele, die dieser Kurs verficht, von denen sind, die du vordem gehabt hast. Auch warst du über den bedrückenden und einschränkenden Gedanken bestürzt, dass du selbst im Falle des Erfolges unvermeidlich deinen Weg wieder verlieren wirst.“ Schau' mal in deinem Fall jetzt auf diese Passage! K: Gut. Ich hatte ja damals erzählt und wir haben darüber schon beim fünften Wundersatz gesprochen, dass ich während der Zeit von Monikas Krankheit zwar immer wieder in die VERBINDUNG mit ihr gehen konnte, aber dabei noch stark von meinen Wünschen bestimmt war, was ihre mögliche Gesundung anging: ich konnte mich nicht von dem Gedanken lösen, das „Wunder“ müsse doch in ihrem Fall bedeuten, dass sie wieder gesund werde. Das Ziel des Kurses ist definitiv, mir zu zeigen, dass Monika HEIL IST, und zwar mit mir GEMEINSAM. Aber auch wenn ich jetzt darüber spreche, da wird es echt eng mit dem „Abgeben an den HG“ und „IHM den Handlungsaspekt der Wunder überlassen“. Das große „Warum?“ steht drohend neben mir: "Warum musste sie so jung schon sterben?" M: Wir sind damals ja auch schnell drauf gekommen, dass es das am wenigsten Hilfreiche wäre, dieses Hängen an den eigenen Wünschen zu leugnen. Statt dessen haben wir in Frieden darauf geschaut, dass das jetzt unsere Möglichkeiten der VERBINDUNG sind und IHN eben nicht mit unserem Groll über unser „Versagen“ aus dem Raum geschickt. Das ist unser „Gebet“ gewesen, das sicher nicht die "höchste Form" angenommen hat, aber doch Gebet gewesen ist, indem wir den Geist weiter, so gut wir konnten auf IHN ausgerichtet haben. K: Ich ... wir waren also in unsere „vergangenen und zukünftigen Ziele verstrickt“, wie die Passage sagt und ja: auch den zweiten Teil verstehe ich gut: Auch jetzt wieder habe ich ja mit der Frage, ob ihr meine Nähe denn irgendetwas „bringe“, den Gedanken im Geist, dass ich meinen „Weg wieder verlieren“ werde: das Ego wird mich wieder auf den „Realitätssinn“ verpflichten. Und ich werde den „Erfolg“, mich mit Monika über ihr Sterben hinaus verbunden zu haben, wieder abwerten und vielleicht sogar vergessen. M: Deswegen habe ich vorhin gesagt, dass uns die Dunkelheit, die uns das Ego zurückbringt, nur „rückblickend“ nicht hat vom Weg abbringen können. In der Situation aber fühlt es sich genau so an: wie ein Abkommen vom Weg. Und gegen diese Interpretation, die definitiv auch vom Ego ist, müssen wir uns stark machen. K: Da hilft uns ja der Wundersatz von heute sehr, nicht? M: Allerdings! „Ein Wunder geht niemals verloren.“ Wenn deine Verbindung mit Monika DA IST, wenn sich die NÄHE einstellt, wenn ER zwischen euch eingeladen IST, dann ist das ein „Erfolg“ für die Ewigkeit. ER hat diese NÄHE JETZT hergestellt, und durch SEINE von dir zugelassene ANWESENHEIT ist sie unauslöschlich geworden. Es ist nur dein Ego, das dir wieder Vergessen und mangelnde Tragfähigkeit vorgaukelt. „Das Wunder geht niemals verloren“. K: Jetzt stell' ich mich, wenn es dir recht ist, noch mal mit dir gemeinsam an ihr Grab, die anderen sind vielleicht schon gegangen, das Grab ist noch offen, und wir laden IHN ein, zwischen uns zu treten. M: Ist da irgend etwas, das „tot“ ist in diesem Moment? K: Nein, nein, da ist nur LEBEN. Jetzt kann ich diesen Satz in dieser Situation lesen, als käme er direkt von IHM, wie ER mit uns da am Grab steht und unseren Geist endgültig öffnet: „Ein Wunder geht niemals verloren. Es mag viele Menschen berühren, denen du nicht einmal begegnet bist, und ungeahnte Veränderungen erzeugen in Situationen, deren du nicht einmal gewahr wirst“. M: Danke, Jesus, für diese Worte! Man fühlt, wie sich das Wunder ausdehnt, wie es gar nicht anders kann, als alles zu berühren, das ganze Universum, und sich da nach dem WILLEN GOTTES auch zu zeigen, wo ein offener Geist bereit ist, es vom HG als Hilfe anzunehmen, in welcher Form auch immer. Das, Klara, das ist freier ATHEM! K: Ich denk' jetzt noch mal an dieses Wort von Jesus: „Lehre nicht, dass ich umsonst gestorben bin. Lehre vielmehr, dass ich nicht gestorben bin, indem du aufzeigst, dass ich in dir lebe!“ (T-11.VI.7:3-4) Monikas Körper ist gestorben, aber SIE ist es nicht, sie lebt in dem Wunder, das wir SIND und das wir mit SEINER HILFE imstande sind, uns hier zu geben. Danke, Monika, danke Jesus! M: Wir haben keine „Wunderheilung“ ihres Körpers erfahren, aber … K: … unsere Heilung im Wunder SEINER ANWESENHEIT. M: Und wir dürfen uns vorstellen, dass dies „viele Menschen berührt, denen wir nicht einmal begegnet sind und Veränderungen erzeugt in Situationen, deren wir nicht einmal gewahr sind“. Wir legen das „Wunder“ in keinster Weise fest. Auch nicht für den Fall, DASS wir solcher „Berührungen“ und „Veränderungen“ im Einzelfall eben doch gewahr werden. Das Eigentliche des Wunders bleibt die Wahrnehmung unseres HEILSEINS IM GEIST. K: Wie war das nochmal genau bei Klaus, weißt du, Klaus, deinem Freund, der seine Schwester im Altersheim besucht hat und wo es nur zu diesen kurzen Augenblicken der Nähe mit ihr gekommen ist, die aber alles überstrahlt haben? Das hat mich damals schon sehr beeindruckt. M: Stimmt. Er war am Ende, nichts hatte geholfen, seine Schwester blieb komplett unansprechbar für ihn, die Reise aus Barcelona hierher hatte sich nicht gelohnt. Er ist schon an der Tür, um zu gehen, da kehrt er nochmal um, und findet einen Weg … Wie sehr hat dieses Wunder einer VERBINDUNG, die für beide Seiten existentiell und heilsam war, auch mich berührt und wie sehr hat es mein Denken geprägt, und jetzt erfahre ich: auch dich hat es ähnlich erreicht! Wen sonst noch? Wohin hat sich dies Wunder der NÄHE ausgedehnt, wohin hat es der HG getragen, um uns allen zu helfen, unsere wahre IDENTITÄT wiederzuerkennen? K: Das überlassen wir gerne IHM, um nicht zwischen IHN und SEINE HILFE zu treten. M: Danke Dir; Klara, das war sehr intensiv heute für mich wieder. Jetzt muss ich ausnahmsweise mal ein bisschen drängeln: hab' einen Termin. K: Intensiv, das war es für mich auch. Danke, danke! Morgen, weißt du schon: fällt aus wegen „Paula geht auf Reisen“! Bis übermorgen also, die sechsundvierzig, aber wir sind uns ja einig, auch nach Satz fünfzig nicht voneinander zu lassen! M: Und wie wir das sind! Egon freut sich auch schon, sein Hausmeisterjob ist gerettet! In der neuen Bleibe rechnet er sich mehr Chancen aus, dazwischenfunken zu können, glaub' ich. K: Ist ja doch eine treue Se… na ja - also grüß' ihn schön, wenn du ihn siehst. Und bis übermorgen! M: Bis übermorgen, Klara, freu' mich drauf!
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