Zweiundvierzigster Wundersatz: Mir wird ganz schwach! Kaffee oder Kurs, das ist die Frage!1/12/2017 K: Es hat geschneit, guten Morgen! Es hat geschneit, schon gemerkt? M: Hab' ich, Morgen, Klara! Ich könnte drauf verzichten! K: Wieso denn? Dass ist doch herrlich, schau' mal, wie hell alles ist schon um diese Zeit! M: Ich such' mal nach der Sonnenbrille! K: Mit dem falschen Fuß aufgestanden oder was? M: Nö, eigentlich nicht, vermutlich stimmt mein Coffeinspiegel noch nicht. K: Das kann's natürlich sein. Unempfindsamkeit für die Schönheiten der Natur durch Coffeinmangel, aber der ist ja leicht zu beheben. M: Bin schon dabei. Du auch? K: Gern, nicht so voll bitte! Wegens der Milch! M: So. Wundersatz zweiundvierzig. Ich hab' auf ihn gewartet. Da steht das drin, was mir so am Herzen liegt, weil es einen Aspekt beschreibt, den ich für meinen konkreten Weg als absolut wesentlich empfinde: die „Stärkung“, die ich durch das Erleben der Wunder erfahre. Und für mich sage ich: ohne diese Stärkung wäre ich nicht beim Kurs geblieben. Jedenfalls nicht von einem gewissen Zeitpunkt an. K: Was meinst du? M: Ein „Wunder“ war der Anfang meines Weges, wir haben ja drüber gesprochen: damals, als ich im Elbtunnel in Angst war und spontan zu Jesus gebetet habe. Die Unmittelbarkeit SEINER HILFE war für mich die Kehrtwendung und der Beginn einer ganz neuen Orientierung in der Welt. Dann kam der Kurs, und ich habe ihn sofort erkannt als den GEIST, der genau diese Orientierung unterstützt und meint und wunderbarerweise dazu auch noch eine komplette Theorie liefert. K: Ja, so etwas war mein „erstes Verlieben“ auch. Ein „Erkennen“ von etwas, das ganz zart in mir, aber noch unausgesprochen war. M: Das ist gut: es war noch „unausgesprochen“. Das ist sogar der wesentliche Punkt, um den es mir geht! Ich hatte also ein Wunder erlebt: für meine Begriffe, die mein Empfinden wiedergaben, war das damals ein „Wunder“. Der „Kurs in Wundern“ hat mich schon deshalb bereits im Titel angesprochen. Und im Lesen und Erarbeiten seines Inhalts war für mich immer klar: er spricht genau von dem, was ich da im Elbtunnel erlebt hatte und was in mir in der Tat: noch „unausgesprochen“ war. Jetzt wurde es auf tausendvierhundert Seiten ausführlichst besprochen und dabei in sämtliche Winkel des Welterlebens hineingeleuchtet mit allen Implikationen, die das bedeutet. Der Kurs war also für mich von vornherein die offene Besprechung des „Wunders“. K: Ja, schön, so könnte man das sagen: Der Kurs bespricht mit uns das, was wir zwar alle schon fokal irgendwo und irgendwie erfahren, aber nie auch nur ansatzweise in der Konsequenz für unser Denken über uns und die Welt ausgeführt geschweige denn in die "Normalität" unseres Erlebens integriert haben. Und damit waren wir vor dem Kurs trotz dieser einzelnen Erlebnisse nicht in der Lage, das Allumfassende der WAHRHEIT, die uns in solchen Erlebnissen kurz anfunkelt, zu erfassen. M: Genau. Das ist die große Hilfe, die uns der Kurs bietet: er hilft uns beim „Ausdehnen“ der LIEBE, mit dem Ziel, uns mehr und mehr aus der Körperidentifikation in unsere wahre geistige IDENTITÄT zu erlösen. K: Okay, so weit, so gut. Das sehen wohl alle Kursler so, wenn sie erst mal die Theorie verstanden haben. Was ist jetzt dein spezieller Punkt dabei genau? M: Es ist mir klar, dass wir darüber schon oft gesprochen haben, aber vielleicht kann ich es nochmal mit diesem Wundersatz als Rückendeckung deutlicher sagen. Der Kurs in Wundern ist eine großartige Hilfe. Zunächst einmal nimmt er uns genau so, wie wir das eben gesagt haben, mit: er ist selbst mit dem, was für uns eher nur eine Ahnung ist, absolut souverän und bietet uns aus dieser Souveränität heraus sein Gedankensystem an, das aus ihr erwachsen ist. Damit zieht er uns als der GROSSE BRUDER sozusagen mit sich. Dies andere Denken hat aber für unser gewohntes Ego-Denken eine unausweichliche Folge: das nämlich wird geschwächt! Wenn ich mit dem Kursdenken in die Welt gehe, werde ich jede Menge Frustrationen erfahren, die ich ohne es gar nicht befürchten müsste: die Kranken, die nicht von meiner Vergebung gesund werden, die Aggressionen in mir, die trotz aller Vergebungsbemühungen immer wieder aufflammen, die Beziehungen, die eben wegen des Kursdenkens, das ich auf sie anwenden will, jedenfals scheinbar in die Brüche gehen: damit hat das Ego keinen Stress, weil es gar keine echte HEILS-Vorstellung hat! Das Ego verspricht das Heil-Sein nur ganz diffus, kann aber sein Versprechen nie halten. Und das empfinden wir im Ego-Denken als „normal“ und finden uns damit ab, damit "können wir leben": alles hält sich soweit gemütlich im Rahmen der Berechenbarkeit der gewohnten menschlichen Erfahrungswelt auf. Das kann sich zunächst mal erheblich konfliktfreier anfühlen als das Wandern mit dem Kurs! K: Mit dem Kurs ist die Sehnsucht in uns wieder wacher geworden nach dem HEIL, dem FRIEDEN, dem EINSSEIN mit allem Leben, der Angstfreiheit und unserem wahren SEIN, das wir zwar so gut wie vergessen hatten, aber nie unwahr machen konnten und auch nicht unsere Sehnsucht danach. Das kann - ich seh' jetzt, worauf du hinauswillst – solange wir noch sehr hin- und herschwanken zwischen Ego und HG, zu zusätzlichen Frustrations - und Versagensgefühlen führen und damit die Angst mehren statt sie zu lindern und schließlich zu heilen. M: Ja, das ist eindeutig so. Aus dieser Kombination einer anfänglich erfahrenen "Begeisterung" und den - nach den eigenen Einschätzungen - ausbleibenden "Erfolgen" beim Kurs-Anwenden halten sich viele Kursler lange, sehr lange in der Theorie auf, die ihnen die erste Bestätigung der Wahrhaftigkeit ihrer Sehnsucht und vor allem der Erreichbarkeit ihres wahren SELBST authentisch vermittelt hat. Dann aber verlieren sich - was ist richtig: viele, die meisten, fast alle? - eben in dieser Theorie, fokussieren sich auf ein intellektuelles „Verstehen“ und „praktizieren“ den Kurs in Debatten um seine „richtige Auslegung“. K: Da kannst du recht haben. Es läuft oft so. Oder sie verkürzen den Kurs zu einem Wellnessprogramm für die Seele und praktizieren das miteinander. Das wäre noch die harmloseste Variante des Missverständnisses. Schlimm sind die Diskussionen, das empfinde ich auch so, in denen der Kurs eben nicht praktiziert, sondern debattiert wird, Rechthaben statt Vergeben, Angst statt LIEBE. M: Solche Phasen kennen wir mit Sicherheit alle, ich jedenfalls ganz bestimmt! Gerade, wenn wir die Metaphysik noch nicht ganz verstanden haben, neigen wir oft dazu, das fehlende i-Tüpfelchen durch die Krone des Besserwissens zu ersetzen. Das hält uns fest in der Theorie und ist nichts weiter als eine Ego-Strategie, die lediglich durchschaut werden muss. Aber sie muss eben auch wirklich durchschaut werden, und das heißt nicht beim anderen, sondern bei mir selbst! Und dieser Schritt, definitiv, bleibt oft aus! Genau an dieser Stelle wählen wir den "Autor" unseres Lebens: will ich es weiter selbst sein oder fange ich an, wahrhaftig die QUELLE zu akzeptieren? K: Das "Autoritätsproblem", wie es der Kurs beschreibt. Aber jetzt sagst du mir bitte mal, warum viele, wir ja eingeschlossen, dennoch zu der Frage, ob sie "Erfolg" mit dem Kurs hätten, „Ja“ sagen würden: Der Kurs „schwächt“ uns nicht im "Umgang mit der Welt“, sondern macht uns stark! M: Genau dazu hab' ich vorhin gesagt, dass ich ab einem gewissen Zeitpunkt den Kurs wieder verlassen "hätte, wenn". Der Zeitpunkt war der, als ich mir die existentielle Frage vorgelegt habe, ob er mir, ganz platt gesagt: überhaupt etwas bringt, also ob er mich stärkt oder schwächt. Das war in einer Zeit, als ich sehr intensiv an solchen Diskussionen teilnahm. Die Frage aber konnte ich eindeutig so beantworten, dass ich durch den Kurs eine Stärkung erfahren hatte. Und ich kam bei der Beantwortung des „WIE?“ sofort wieder auf das Wunder. In dieser Antwort finde ich mich in dem heutigen Wundersatz wieder: Jede „Schwächung“ kommt letztendlich aus dem „falschen Gefühl der Isolation, des Entzugs und Mangels“, für das ich mich selbst entschieden habe, indem ich dem Ego-Denken folge. Den Kursinhalten mit diesem Ego-Denken zu folgen, schwächt ganz besonders, weil es die Strategien des Ego formal nicht mehr anerkennt und ihnen trotzdem verpflichtet bleibt, was die Energien zerschert. Das „Warum“ zu deiner Frage ist also das Wunder. „Ein wesentlicher Beitrag der Wunder ist ihre Stärke ...“: die Theorie des KiW soll uns dazu verhelfen, in ein Wundererleben zu kommen, das allein „stärken“ kann: nur die Momente, in denen ich meinen Geist dem Wunder öffne, lassen die Angst in DIE LIEBE eingehen, so, wie ich das damals im Elbtunnel in meiner ersten Erfahrung damit erlebt habe. Die „Einsichten“, die wir durch die Theorie gewinnen, helfen uns lediglich, uns bereit zu machen für jeden einzelnen Akt der Vergebung, der eben diese ÖFFNUNG IST. K: Ja, so haben wir das auch in unseren Gesprächen ja immer wieder gesehen, auch das Erfassen der Wundersätze selbst „geschieht“ ja erst in diesen Momenten der Öffnung und der Bereitschaft, das Wunder des LICHTS, DAS sie mit Bedeutung erfüllt, zuzulassen. M: Und weil das so ist, und ich es auch so als elementare Erfahrung erlebt habe, drängt es mich immer, dafür zu plädieren, das Wunder in seinen Formen, WIE es sich uns zeigt, nicht von vornherein zu begrenzen allein als ein Erlebnis der Friedens, also auf einen Gefühlszustand, den wir im Zusammenhang mit unserer Vergebung erleben. Wir sollten dem Wesen der Wunder, die von der unbegrenzten und unbegrenzbaren LIEBE inspiriert sind, gerecht werden, indem wir sie in der Form, in der sie zu uns kommen WOLLEN, sehen und auch akzeptieren. Und wenn das eine körperliche Gesundung ist, dann ist es das. Und wenn es eine hilfreiche Begegnung ist, die als „Zusammenführung“ erlebt wird, dann das. Und wenn ein Vogel auf dem Tisch landet, an dem du sitzt und für dich und für uns alle ein Lied singt, dann ist es das: wenn du es als Wunder erlebst. K: „Das Wunder“ bleibt in jedem Fall das „Sehen“, das Anerkennen des LICHTS der LIEBE, das Gewahrwerden IHRER ALLES UMFASSENDEN WAHRHEIT, aber du sagst: wenn wir die Formen, in denen sich uns das zeigt, herabwürdigen zu „magischem Beiwerk“ oder ganz ignorieren, dann erreicht uns eben diese LIEBE nicht so, wie SIE WILL … M: … und damit für diesen Augenblick gar nicht! Wir haben sie abgelehnt. Das ist nicht schlimm, wir können „noch einmal wählen“, aber die Festlegung, was ein Wunder im Sinne des Kurses sei und was nicht, kann lange aufhalten, da bin ich mir ganz sicher. Wir vergeben die Gelegenheiten, die uns DIE LIEBE SELBST zugedacht hat, und sagen damit, dass wir diese Gelegenheiten gerne weiter selbst bestimmen wollen. Und das schwächt statt zu „stärken“. K: Gibst du ein kleines Beispiel? M: Gut, gern! Die Sache mit meinem Physiotherapeuten und Lena, die mich sozusagen „tröstend begleitet“ hat, haben wir ausführlich beim vierzehnten Wundersatz besprochen. Die ganze Sache hier mit meiner verflixten Bandscheibe ist ja für mich durchaus eine Situation der Destabilisierung, ich weiß nicht einmal, ob ich meine Arbeit werde weitermachen können. Auch damals, als ich den Ort der Therapie ausgewählt habe, war ich sehr unsicher, ob ich das richtig mache oder nicht. „Isolation“, „Entzug“, „Mangel“ sind Begriffe, die man mühelos auf diese Situation anwenden kann. Damals hat also Lena mir „geholfen“, mich von genau diesen „Mangelgefühlen“ zu befreien, und zwar nachhaltig: sie haben sich seitdem nicht wieder eingestellt. K: Und jetzt kommt noch was Neues, oder wolltest du das einfach wiederholen als Beispiel? M: Bis du in Zeitnot? K: Ich? Nö, ach so: es kommt also noch was, schieß' los! M: Also vor drei Tagen musste ich dann nach zwei Monaten Therapie wieder in dieses „Rückenzentrum“, in dem der Arzt seine Praxis hat, der damals die Diagnose gestellt hat. Wieder standen Entscheidungen bevor: soll ich jetzt schon zurückkehren an diesen Ort, der auch eine große Physio-Abteilung beherbergt und eben die Trainingsräume, in denen ich üblicherweise meinen Sport treibe. Sie stand gleich in der Tür: Lena. Wie gesagt: das ist da ein ziemlich großer Laden über zwei Etagen mit bestimmt fünfzig Angestellten, die ständig anwesend sind. Als die Tür aufschwingt, steht sie vor mir mit einem strahlenden Lächeln, das zwar vordergründig gar nicht mir gilt, sondern dem Herrn hinter mir, den sie zur Therapie erwartet - offensichtlich ist sie zur Tür gekommen, um ihm zu helfen – das aber dennoch „mir“ gilt in meinem Erleben. Sie nimmt mich erst richtig wahr, als ich sie anspreche, und dann reden wir vielleicht zwei Minuten lang, ich kann ihr mein Wegbleiben erklären und wir „beschließen“, dass ich wiederkommen werde. Wieder ist Lena für mich da wie ein Stern am Himmel. K: Das klingt sehr schön! M: Was jetzt, wenn ich nicht „Wunder“ dazu sage? Das könnte ich ja mühelos übergehen. Ein hübscher Zufall mal wieder. Aber ich würde definitiv mein authentisches Erleben dieser Situation überbügeln und das Wesentliche daran leugnen: Für diesen schönen kurzen Moment erlebe ich SEINE BEGLEITUNG. ER „spricht“ mir durch diese Situation von meinem HEIL-SEIN! Verstehst du? Ich würde auf meine Heilung verzichten! K: Wow, ja, ich seh' deinen Punkt! Also „dazu Wunder sagen“, damit meinst du: zulassen, dass du diese Situation als Wunder erlebst, weil es nur so möglich ist, dass DIE LIEBE dir sagt, was sie dir mit Hilfe dieses „Zu-Falls“ sagen WILL. M: Genau, liebe Klara, und ob du es glaubst oder nicht: jetzt hab' ich das in dieser Deutlichkeit zum allererstem Mal in den dreißig Jahren, die seit meinem Erlebnis im Elbtunnel vergangen sind, mit einem anderen Kursler besprechen können. Da war für mich vorher nichts zu machen, jeder Versuch ist an der Theorie abgeglitten. Eine lange Lehrzeit für mich, was? K: Es ist nur Zeit. Aber du hast die Perle ja gefunden, und ja, Hand aufs Herz: für mich gleich mit! M: Danke dir, Klara, danke, mit die gemeinsam! Und selbst, wenn du nur erfunden wärst: ohne dich wär's nicht gelungen! Lass' uns mal aufhören für heute, ich bin irgendwie total erschöpft … K: Die alte Schwächung des Geistes, sie zeigt sich nur noch mal. Wir haben sie abgewählt, mein Freund und Bruder! M: Bis morgen, Klara, dann gibt’s auch mal wieder Frühstück, von wegen „Stärkung“, was meinst du? K: Gern. Bis morgen!
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