Auf Kurs

  luftzumathmen: Auf Kurs mit Wundern
  • Für Dich
  • Willkommen
  • Klara und die Wunder
  • Wunderbibliothek
  • Ein spirituelles Willkommen
  • Wer spricht da?
  • Auf Kurs
  • Inspirationen
  • Das Übungsbuch
  • Das Textbuch
  • Funkenflug
  • Funk(en)stille
  • Inhalt "Auf Kurs"
  • Inhalt "Funkenflug"
  • Inhalt "Funke(en)stille"
  • Danke
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Haftungsausschluss
  • Urheberfragen
  • Ich hab' auf dich gewartet, Bruder

          GIBT ES EIN "RICHTIGES" UND "FALSCHES" VERHALTEN?

7/3/2017

3 Kommentare

 
Der KiW ist eine "Geistesschulung", das heißt wir beginnen mit ihm, "das Problem" und dessen Lösung allein in unserem Geist und nicht mehr in äußeren Umständen zu suchen und zu finden. Der Geist ist Ort aller Heilung. Damit strebt der Kurs eine Berichtigung dessen an, was wir als "Ursache und Wirkung" ansehen, die in unserer gewohnten Sicht "auf dem Kopf steht", indem wir die QUELLE allen Lebens leugnen und alle "Ursache" in einer von uns selbst projizierten Welt sehen, die ihre fatalen "Wirkungen" auf uns hat. Die Welt, so wird uns gezeigt, ist selbst eine Wirkung unseres Fehlglaubens, dass wir außerhalb unserer QUELLE existieren könnten und unser Geist diese Trennung von GOTT tatsächlich vollzogen haben könnte. Die Heilung unseres Geistes ist die schlichte Korrektur dieses irrtümlichen Glaubens an ein "Ego" durch die ERINNERUNG an unser aller QUELLE.

Welche Rolle spielt unser "Verhalten" anderen Menschen gegenüber in diesem Prozess der "Selbstheilung"?  Dazu gibt es unter Kurslern sehr unterschiedliche Auffassungen. Die Tatsache, dass wir aufgefordert sind, uns "nur noch" um unsere eigene Geistesausrichtung zu kümmern, kann uns in die Versuchung bringen, das Anliegen des KiW elementar misszuverstehen und unseren Mitmenschen gegenüber gleichgültig zu werden. Wir gestehen ihnen dann nur noch ein abstraktes "Recht" zu, ihren Geist ebenfalls selbst heilen zu können, und kappen damit klammheimlich unsere Verantwortung für sie und damit die VERBINDUNG zu ihnen, die uns doch erst ermöglicht, unseren eigenen Geist zu schulen und unsere GEMEINSAME QUELLE wiederzuerkennen.

Diese Tendenz habe ich immer als ein im wahrsten Sinne des Wortes todtrauriges Kapitel im Umgang mit dem KiW empfunden und deswegen das Ganze jetzt mit meiner lieben Klara im Forum mal so richtig durchbequatscht. Klara, für die, die's noch nicht wissen, ist eigentlich von mir erfunden, hat sich aber inzwischen in den Gesprächen über die Wunder  ... wie soll ich sagen? ... verselbstständigt?, tja, irgendwie schon.
Jedenfalls haben wir jetzt das "Handbuch für Lehrer" zwischen, und da geht es bei der vierten Frage eben um die "Eigenschaften der Lehrer GOTTES". Hier also unsere Gedanken dazu:

( "K" = Klara,  "M" = Micha )


M:  Hi Klara.

K:  Moin, Micha, heute haben wir aber was vor!

M:   Du meinst den „Eigenschaftenkatalog“ im Handbuch?

K:  Denselben! Da höre ich schon das Raunen unter den Kurslern: „Eigenschaften? Brauch' ich bestimmte Eigenschaften, um erlöst zu werden? Sind das nicht wieder Bedingungen, die wir erfüllen müssen, bevor wir der Vergebung für würdig erachtet werden? Gibt es wieder mal den „besseren Menschen“, der mit unseren moralischen Vorstellungen ausgesiebt und von den „schlechteren“ getrennt werden muss, um in den erlauchten Kreis der „Kursschüler und -lehrer“ aufgenommen zu werden? Und wer ist es, der die Kriterien dafür aufstellt? Das kann doch nur das Ego sein!

M:  O je! Du hast recht, da wird viel ohnmächtig diskutiert um dieses Thema herum. Also „Eigenschaften“ kann man sich ja vielleicht noch einigermaßen vorstellen als bestimmte Qualitäten, Wesensmerkmale, die sich im Laufe der Vergebungspraxis beim Kursübenden herausbilden, aber um die Zweifel an diesem Punkt mal zu konzentrieren: fangen wir doch beim „Verhalten“ an: gibt es ein „gutes, richtiges“ und damit ein „schlechtes, falsches“ Verhalten für Kursschüler?

K:  Wow, spannend, okay! Da würde einem ja normalerweise sofort unisono ein „NEIN!!!“ entgegenschallen, wenn man das so fragt. Wir brauchen also einen advocatus diaboli, der gerade deswegen mal „Ja!!!“ sagt, damit überhaupt Gespräch zustandekommt.

M: Den Anwalt des Teufels mach' ich gerne, als Schaf im Wolfspelz sozusagen, also sage ich: klar, es gibt Verhaltensweisen für diejenigen, die dem Kurs folgen wollen, die besser sind als andere! Logo! Liegt auf der Hand.

K:  Wir sind gespannt!

M:  Ich halte diese ganze Frage wieder, ähnlich wie wir das beim Übersehen der „äußeren“ Aspekte der Wunder besprochen haben, für ein Problem des Festhängens an der Theorie. Niemand würde aus der Praxis heraus ernsthaft bestreiten, dass wir uns im Laufe unseres Kursweges im Verhalten anderen Menschen gegenüber positiv verändert haben, dass wir freundlicher, liebevoller, verständnisvoller, zugewandter, anteilnehmender, toleranter, sanfter, geduldiger geworden sind, ich könnte noch viel mehr aufzählen. Niemand, sage ich, mit der Einschränkung, dass es zweifellos diejenigen gibt, die aus Treue zu einer theoretischen Position, die sie gerade einnehmen und die sie für die „wahre“ halten, gleichgültiger, intoleranter, herzloser, fatalistischer, ausgrenzender und damit hoffnungsloser geworden sind in ihrem Verhalten zu anderen, und das ist ein besonders trauriges Kapitel, das kann ich dir flüstern!

K:  Was heißt „aus Treue zu einer theoretischen Position?“

M:   Aus unserer eingebildeten Fähigkeit, „Gut“ und „Böse“ unterscheiden und dann damit die Schuldfrage für uns günstig verteilen zu können, generieren wir unser Machtgefühl. Wenn wir dem KiW folgen, sind wir immer auch in der Versuchung, die Kurstheorie dafür zu benutzen, die letztendliche Ausgrenzung des „Bösen“ zu unseren „Gunsten“ weiterzubetreiben und jetzt auch noch unter dem Mäntelchen des Heiligen und Gottgewollten zu verbergen. Oder mit Kurssprache: weiter und noch perfekter „nichtzuvergeben“.

K:  Das ist klar, das kann man mit allem und sicher besonders gut mit dem Kurs. Aber auf das „Verhalten“ angewendet heißt das was?

M:  Dass ich, um das HEILIGE zu „meinem Heiligen“ zu machen, erneut einen Graben aufreiße zwischen eben diesem HEILIGEN, mit dem ich mich selbst identifizieren will und meinen Brüdern, mit allen Implikationen, die das für mein Verhalten bedeutet: Ich fange an, alle lebendigen Impulse, die mir von anderen entgegenkommen, mit dem Stempel „Ego“ zu versehen und abzuweisen. Ich brauche diese Trennlinie, um meine Position des „Heiligen“ zu begründen: solange ich zu dir „Nein“ sagen kann: das ist Ego, was du da anbringst, befinde ich mich scheinbar auf der „richtigen Seite“, der „Neinsager“ ist der Inhaber des „Ja“.

K:  Okay, und dem entspricht dann natürlich auch mein konkretes Verhalten: ich werde abweisend sein, wenn auch vielleicht in einer Geste der Nettigkeit und Zuhör-Bereitschaft, intolerant  anderen Zugangswegen gegenüber, missgünstig, argwöhnisch, die Äußerungen des anderen ständig in meinem Sinn interpretierend und vor allem in ihrer Inspiration deckelnd, ich werde den anderen nur suchen, um ihn mit meinem eigenen Wahn des „HEILIGEN“ zu umgarnen und zu binden, in Abhängigkeit zu bringen und mir hörig zu machen. Mein Verhalten wird, in welcher Form auch immer, Heimtücke und Hinterhalt beinhalten und nicht Offenheit und Dankbarkeit für die Anwesenheit des Bruders, den ich überhaupt nicht sehe in diesem Geisteszustand, in den ich mich dann gebracht habe. Ich muss Angst vor ihm haben, dass er mich vom Sockel stürzt.

M: Gut, sehen wir uns einen solchen "Schriftgelehrten" doch einfach mal aus der Sicht eines Kurswanderers an, der aufrichtig versucht zu erfahren, was Vergebung bedeutet: wir begegnen einem solchen Bruder, und die Beurteilung „Heimtücke und Hinterhalt“ formiert sich in uns. Was bliebe uns in einer nichtvergebenden Geisteshaltung, als uns zu wehren und zu versuchen, dem anderen all die Fehler nachzuweisen, die er gerade macht, um unser eigenes Bild vom „Heiligen“ wieder zu seinem Recht kommen zu lassen.
Wenn wir uns aber zum HG hin ausrichten, dann stellen wir genau diese Trennlinie, die wir zwischen uns und dem anderen gezogen haben, in Frage und bitten den HG, uns die SICHT CHRISTI zu zeigen. Der HG unterscheidet „Ego“ und „das HEILIGE“ vollkommen anders als wir: er übersieht das Ego und legt genau an die Stelle, an der wir unsere Grenzlinie gezogen und damit unseren Trennungsglauben erneut bestätigt haben, das Wunder.
Und dann sehen wir den „Bruder“ und in allem, was er tut, sagt oder auch nur denkt: den Funken der LIEBE, den wir dem HG jetzt überlassen, auf dass ER ihn über alle Grenzen hinweg, die sämtlich wir gezogen haben, mit allen anderen Funken verbinde zu dem LICHT, DAS WIR SIND. Wir erfahren das in irgendeiner für uns angemessenen Form als Wunder, und Friede ist das begleitende Gefühl dabei. Wir haben erlebt: Mein Bruder, auch dieser da, der mir einen "Hinterhalt" gestellt hat, um an meinem Einknicken seine Überlegenheit zu beweisen ... mein BRUDER hat immer recht: er hat die Grenze zwischen uns erneut gezogen, aber mit der Bitte, dass ich sie für ihn übersehe! Er konnte das in diesem Moment nur auf diese Weise, es ist seine "Erzählung" von Versuchung, Verzweiflung, scheinbarer Niederlage, vom Glauben an den unvermeidlichen Sieg des Todes und der Schwäche des GEISTES, aber am tiefsten Punkt dieser Erzählung ist es immer seine Bitte, anders darauf zu schauen, mit IHM, IN DEM der Tod nicht IST.

K:  Unseren Kursler also, der sich auf den Sockel der Arroganz gestellt hat und von da aus versucht, seine Anhänger totzupredigen, zumindest mal mundtot, sehen wir dann plötzlich anders an, ohne irgend ein Element unserer Wahrnehmung dafür leugnen zu müssen: Wir sehen die Funken seiner Bitte, ihn nicht miss-zuverstehen, wir sehen seine Sehnsucht, ihn MIT DEM HG anzuschauen als eben diesen um LIEBE Bittenden. „Heimtücke und Hinterhalt“ sind jetzt „ohne Urteil“, obgleich die Worte dies stark suggerieren: meine Geisteshaltung bleibt entscheidend, ob sie ein Urteil über den anderen enthalten oder nicht. Jetzt sprechen diese Worte von dem Ausmaß der Verzweiflung, mit denen der eben noch als angreifend Wahrgenommene um Vergebung bittet: er findet, wie du sagst, derzeit kein friedlicheres Mittel mehr in sich. Aber ich übersehe den „Funken“ nicht mehr, der nach Ausdehnung über die von ihm selbst gesetzten Grenzen drängt. Und ich biete diesem Bruder die BRÜCKE an. Still in meinem Geist.

M:  Das ist sehr schön: "die BRÜCKE anbieten", nicht aus der Arroganz heraus, sie zu „besitzen“, sondern als die für mich selbst ebenfalls einzige Möglichkeit, das in unseren Glauben eingemeißelte „Ego“ durch die Hilfe des Wunders als nichtexistent zu erkennen. Kein Sockel, keine Heimtücke, keine Arroganz, kein Hinterhalt: das waren alles meine eigenen Gedanken, die um diesen anderen Menschen vor mir flossen, um ihn zu begreifen und die sich jetzt ihrer QUELLE wieder haben öffnen dürfen, in der keine Trennung IST. Damit nehme ich diesen Bruder in die Arme.

K:  Gedanken verlassen ihre QUELLE nicht. GOTT IST.

M:  Und diese Geisteshaltung, schon in den leisesten Ansätzen der Vorbereitung, sie auch nur annehmen zu WOLLEN, bringt selbstverständlich auch ein entsprechendes Verhalten mit sich: Wie werden, egal, was wir gerade über den anderen denken oder welche Emotionen er in uns hervorruft, möglichst nicht mit Angriff oder Verteidigung reagieren, sondern uns zurücknehmen und ihm mit einem grundsätzlichen Respekt und einer ebensolchen Freundlichkeit gegenübertreten, die uns erst in die Lage bringt, den HG einzuladen, unsere Sicht auf ihn mit CHRISTI SICHT zu erfüllen. Schon diese bloße Zielvorstellung, auch wenn ich mich selbst als momentan vom „Ego“ dirigiert empfinde, wird mich augenblicklich toleranter, behutsamer, selbstkritischer und respektvoller werden lassen, weil schon in dem Gedanken an eine Alternative der Funke der LIEBE wahrgenommen wird.

K:  Betrachten wir doch noch mal etwas, das wir spontan als "extrem schlechtes Verhalten" bezeichnen würden. Und stellen uns daran die Frage, ob unser Verhalten irrelevant für den Kursweg ist.

M:  Okay. Ein Mord ist ein Mord, Eine Vergewaltigung ist eine Vergewaltigung. Folter ist Folter: extrem schlechtes Verhalten gegenüber anderen. Wenn ich konsequent "Verhalten" als irrelevant betrachte, sage ich damit: ist alles recht, es ist uns ja vergeben! Du bist heilig, lieber Folterer! Seid weiter frauenfeindlich, rassisitsch, mobbt euch gegenseitig nach Herzenslust. Bleib', wie du bist, verändere nichts im Äußeren, das spielt für deinen Weg zu GOTT alles keine Rolle! Und da liegt der Irrtum: mein derzeitiges Verhalten spielt tatsächlich keine Rolle für das, was ICH BIN und was mein Bruder IST, aber es spielt eine gewaltige Rolle auf dem Weg dahin, EINANDER zu erkennen.
Wir würden, wenn wir das Verhalten einem Bruder gegenüber als irrelevant abwerten würden, den KiW lieblos dafür benutzen, endgültig irre an unserem Egoglauben zu werden! Mit einer solch indifferenten Haltung dem "Verhalten" gegenüber stelle ich wieder die höchst arrogante Behauptung auf, ich könne "wissen", was "heilig" sei und vor allem: ich könne diese HEILIGKEIT an meinem Bruder vorbei für mich selbst definieren und "besitzen". Dem Bruder gestehe ich seine UNVERSEHRTHEIT nur noch als dessen abstraktes Recht zu, gehe aber nicht mit ihm in die VERBINDUNG, die allein mir "meine"  Heiligkeit zeigen kann.
Und damit wird alles "Verhalten" , meines wie seines, abgestempelt als "sowieso vom Ego" und um die Bitte um Vergebung verkürzt: es wird quasi zum "Abfall" der Illusion, den man missachten darf und damit auch nicht verändern muss in Richtung "hilfreicher".

K: Also konkret: Um in die Lage zu kommen, die Richtung, die der Kurs vorschlägt für mich in Betracht ziehen zu können, muss ich mich anderen jedenfalls schon mal mit einem gewissen Maß an grundsätzlichem Wohlwollen und Respekt zuwenden, damit die bloße Möglichkeit in mir überhaupt nur heraufdämmern kann, dass ich da auf meine BRÜDER schaue.
Wir können also unser Verhalten auffassen als Ausdruck unserer Einstellung zu dem „GÖTTLICHEN FUNKEN“ in uns: negiere ich ihn oder lasse ich ihn zu? Wow, ja, und - lasse ich ihn zu - ist ja auch in dem „besser“ oder „schlechter“, das wir dann zu einer Verhaltensweise sagen, gar kein „Urteil“ mehr!

M:  Genau. Wir haben dann die grundsätzliche „Gleichheit“ der Brüder anerkannt IN SEINER SICHT, leugnen aber gleichzeitig uns selbst und andere nicht als die, die„auf dem Weg“ zu dieser ALLUMFASSENDEN SICHT sind mitten in der beschränkten Wahrnehmung der illusionären Welt. Und in dieser rechtgesinnten Geistesverfassung sehen wir dann Verhalten als „besser“ oder „schlechter“ in SEINEM LICHT: „hilfreicher“ oder „weniger hilfreich“. Darin ist kein „Urteil“ über den GOTTESSOHN mehr!! Der Folterer verhält sich schlecht, ist aber dennoch mein Bruder in CHRISTO.

Eins bleibt immer wichtig: Entweder ich sehe den FUNKEN in dem, auf was ich gerade blicke, dann ist das meine „kleine Bereitwilligkeit“, die Ausdehnung der LIEBE in diese Funken hinein geschehen und das heißt, sie IHN vollbringen zu lassen …  oder ich hänge an meinem Ego-Glauben, dann werde ich zwar selbst weiter „FUNKEN“ sprühen, aber diese bei mir und auch bei anderen nicht mehr sehen. Und wenn ich in diesem Zustand über das HEILIGE philosophiere, dann bleibt mir eigentlich nur der herrschsüchtige Sprung auf den Sockel der Arroganz.

K:  Also: summa summarum! Es gibt besseres und schlechteres Verhalten auf dem Weg zur LIEBE. Der „Beurteiler“ von „besser“ und „schlechter“ ist aber seinerseits nur dann bereit, den Weg mitzugehen, wenn er das eigentliche URTEIL, dass nämlich irgendetwas oder irgendwer sich von GOTT jemals hat trennen können, als Dolchspitze des eigenen Glaubens an ein „Ego“ erkannt hat und dieses URTEIL aus der eigenen in SEINE HAND gibt. Dann sieht er den FUNKEN im Anderen und sagt „besser“ oder „schlechter“ zu dessen Verhalten in einer vergebenden Geisteshaltung.

M:  Okay, und von hier aus kommen wir ja mühelos zu dem Kapitel im Handbuch über die „Eigenschaften“ der Lehrer. Eigenschaften beinhalten Verhaltensweisen, die gewohnheitlich geworden sind, die man also einem bestimmten Menschen zuschreibt als etwas, was man so oder so von ihm erwarten kann, weil man es in anderen Situationen relativ konstant auf eine bestimmte Weise von ihm erlebt hat.
Ein „treuer“ Mensch, ein „jähzorniger“, ein „sanfter“ oder ein „rachsüchtiger“: da hat sich Verhalten zur Gewohnheit verdichtet.

K:  Das Kapitel zeigt, wie allmählich sich bestimmte Eigenschaften entwickeln, und man kann wirklich darin die wachsende Bereitschaft erkennen, den FUNKEN DER LIEBE in anderen mehr und mehr zu sehen.

M:  Mit „Vertrauen“ geht es los, das sich selbst langsam festigt und größer wird, Vertrauen darauf, dass EINER DA IST, der unsere FUNKEN IN EINS zusammenführt. Da ist ja viel die Rede vom „Aufheben“, „Aussortieren“ und „Aufgeben“: einem langsam reifenden Unterteilen in „hilfreich“ und „nicht hilfreich“, das erst in einer „Phase der Vollendung“ gänzlich IHM überlassen wird. In dieser Phase dürfen wir glaube ich gerne davon ausgehen, dass unser eigenes Verhalten sich einem solchen Reifegrad entsprechend angepasst hat.

K:  Alle anderen Eigenschaften wachsen daraus und dürfen das ebenfalls allmählich tun: „Ehrlichkeit“, „Toleranz“, „Sanftmut“, „Freude“, Wehrlosigkeit, „Großzügigkeit“ und „Geduld“. Und die „Gläubigkeit“, in der es „Grade“ gibt, wie hier zu lesen ist, zeigt das Ausmaß des Vertrauens an, das wir nicht in unsere Fähigkeiten, sondern in SEINE ANWESENHEIT haben, welche die SÜHNE in jedem Augenblick sicherstellt, auch wenn wir noch sehr „halb“ sind mit unserem Vertrauen oder gänzlich einknicken.

M:  Diese „Eigenschaften“ münden in „geistige Offenheit“, die sich einstellt, wenn der Glaube groß genug ist und keine Bedrohung mehr wahrgenommen wird, was uns ja erst erlaubt, uns wirklich ganz zu „öffnen“. Da geht dann „Verhalten“ wirklich schon so langsam über in SEIN.

K:  Schön. Und jetzt sprech' ich noch mal zu dem auf dem Sockel, der wir ja unterwegs immer auch mal sein wollen: „Lieber Sockelist, komm' doch einfach runter da, und geh' wieder mit uns allen GEMEINSAM weiter in Solidarität, und gib' die Position, die du dir selbst da oben gegeben hast, DEM zurück, DER SIE IN WAHRHEIT innehat. Lass' uns den VATER als unsere QUELLE akzeptieren, dann ist in jedem einzelnen Schritt hundertmal mehr Freude drin als in deinem gesamten Sockelleben!“

M:  Kein Grund zu hadern für den Sockelbewohner: in jedem Augenblick kann er IHN wieder in seinem Gewahrsein zulassen und auf „hilfreich“ umschalten. Nichts wird nachgetragen. Wir SIND EINS.

K:  Gut. Ich muss mal eben superschlechtes Verhalten an den Tag legen und die Veranstaltung in diesem echt heiligen Moment rüde unterbrechen zwecks Aufbruchs meiner körperlichen Identität in Richtung schnöder Arbeit.

M:  Das ist jetzt wirklich nicht sehr hilfreich und verschlechtert dein Karma erheblich! Aber es ist immer Hoffnung!

K:  In diesem Sinne hoffe ich auf unser nächstes Gespräch, vielleicht sehe ich ja da auch bei dir mal einen FUNKEN!

M:  Ich hoffe mit dir! Mach's gut, liebe Klara, bis dann!

K:  Bis dann, wir telefonieren!

                                                                                                                                            *

3 Kommentare
Tom Horn
3/4/2017 10:52:15

Hallo Michael,

du schreibst: "mein derzeitiges Verhalten spielt tatsächlich keine Rolle für das, was ICH BIN und was mein Bruder IST, aber es spielt eine gewaltige Rolle auf dem Weg dahin, EINANDER zu erkennen." Ja, das sehe ich ganz genauso, und es ist sehr schön ausgedrückt! Allerdings frage ich mich immer weniger - obwohl es ein offenbar sehr menschlicher Reflex ist - was soll ich tun oder wie soll ich mich verhalten? Ich versuche immer häufiger, mich erst geistig auszurichten (wenn mir dafür Zeit bleibt) und lasse dann mein Verhalten quasi geschehen. Ich glaube eh, dass man nicht wirklich die Wahl hat, was das eigene Verhalten angeht. Die einzige Wahl (und selbst die ist in letzter Konsequenz eine Illusion), die wir haben, ist die zwischen Angst und Liebe, zwischen Ego und HG. Wenn ich mich entsprechend innerlich ausrichten kann, dann wird das richtige Verhalten folgen. Vielleicht werde ich nicht zu allem "Ja und Amen" sagen, vielleicht auch mal ein klares "Nein", aber sicherlich werde ich nicht den anderen angreifen. Man kann nicht grundsätzlich vom Verhalten der anderen auf deren innere geistige Ausrichtung schließen, aber eine Aggression bleibt eine Aggression, und ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit dem HG verbunden ist und dabei einen anderen angreift, egal ob tätlich oder verbal.

viele Grüße,
Tom

Antwort
Michael
3/4/2017 12:58:10

Hallo Tom, ich freu' mich sehr, dass du mich hier mal besuchst! Herzlich Willkommen!

Dein Kommentar spricht mir aus der Seele.
"Selbstgemachtes" Verhalten, bei dem ich also mich selbst frage: "Was soll ich tun?" zeigt in sämtlichen Varianten eigentlich nur, dass ich vorhabe, mir die Trennung zu bestätigen.
Daher kommt auch, denke ich, die Aversion vieler Kursler, dem Verhalten überhaupt eine Bedeutung zuzumessen. Und diese Aversion, das hab' ich versucht zu sagen, kann in Gleichgültigkeit dem anderen gegenüber münden, die für mich definitiv das verhindert, was du für dich so beschreibst, dass du dich zuerst innerlich ausrichtest und dein verhalten dem folgen lässt.
Die innere Ausrichtung impliziert für mein Verständnis zumindest einen grundsätzlichen Respekt vor meinem jeweiligen Gegenüber, vollkommen egal, wie der sich nun mir gegenüber verhält: mein eigens Verhalten wird von diesem Respekt drastisch beeinflusst sein: auch wenn ich mit wenig Kraft in diese Begegnung gegangen bin, also aus der LIEBE ausgelenkt meinereits Aggressionen EMPFINDE, Ängste, Abneigungen, Vorbehalte, selbst wenn Hass in mir aufsteigt: ich werde, wenn ich tatsächlich bereit bin, mich auf den HG auszurichten, diese Gefühle nicht anwenden. Da steht einfach die Bitte um Belehrung zwischen meiner Aggression und dem Anderen.
Wenn wir andere oder uns also erleben, wie wir unsere Aggressionen oder Ängste ausagieren, dann haben wir für den Moment den Weg verloren, das empfinde ich ebenso wie du.
Insofern wäre für mich auch durchaus der Rat sinnvoll, grundsätzlich "respektvoll" mieinander umzugehen, wenn ich damit nicht eine Attitüde meine, sondern eine Grundvoraussetzung für die innere Ausrichtung auf den HG.
Dann drückt mein Verhalten das aus, was im Handbuch in der "Entwicklung des Vertrauens" beschrieben wird: die Bereitschaft, zu beginnen, Vertrauen zum Bruder zu wagen.

Wie gesagt, das ist irgendwie ja alles selbstverständlich, aber an einem gleichgültigen oder herabsetzenden Verhalten, wie es eben gerade manche Kursler mit Heiligenschein an den Tag legen, darf man schon ablesen, dass sie derzeit eher Hilfe brauchen als geben. Und dann darf man sie auch geben, diese Hilfe!

Danke dir für deine inspirierenden Gedanken,

Michael


Antwort
Tom
4/4/2017 06:55:46

Ja, das stimmt! "Die innere Ausrichtung impliziert für mein Verständnis zumindest einen grundsätzlichen Respekt vor meinem jeweiligen Gegenüber," :-)




Hinterlasse eine Antwort.

Von Erstellen Sie mithilfe anpassbarer Vorlagen Ihre eigene, einzigartige Webseite.
  • Für Dich
  • Willkommen
  • Klara und die Wunder
  • Wunderbibliothek
  • Ein spirituelles Willkommen
  • Wer spricht da?
  • Auf Kurs
  • Inspirationen
  • Das Übungsbuch
  • Das Textbuch
  • Funkenflug
  • Funk(en)stille
  • Inhalt "Auf Kurs"
  • Inhalt "Funkenflug"
  • Inhalt "Funke(en)stille"
  • Danke
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Haftungsausschluss
  • Urheberfragen
  • Ich hab' auf dich gewartet, Bruder