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                                                        Haben und Sein

14/9/2015

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Wir halten uns ausgesprochen gern im „Haben“ auf, um bloß nicht ins „Soll“ zu geraten, und das nicht nur beim Geld: Wir haben Zeit, haben Glück, haben unser Leben, und wenn wir's nicht mehr haben … tja, eben: sind wir im Soll, was für das letzte Beispiel heißt: wir sind hinüber, leb-los, tot.
Aber auch Zeit haben wir deutlich lieber als dass wir uns von ihrem Mangel drücken lassen, Glück fühlt sich auf der Habenseite besser an als da, wo wir ihm hinterherjagen, und beim Geld, da haben wir doch lieber die schwarzen Zahlen als die roten, die unser Nichthaben beziffern!
Aber was ist das: „Haben“?
Allenfalls doch eine zeitweise, also von vornherein beschränkte Verfügungsgewalt, mit allen Risiken, die unsere Pläne von der Haltbarkeit dieses Habens über den Haufen werfen können: Verspekuliert, beklaut, krank geworden, enteignet, Freundin weggelaufen, Haus abgebrannt: der „Haben“-Zustand kann, wie jeder schmerzhaft erfahren hat, urplötzlich in den „Soll“-Zustand umschlagen.
Am dauerhaftesten haben wir das Haben noch bei unseren Träumen, da können wir sehr hartnäckig festhalten an soll-resitenten Phantasien unserer Besitztümer. Der erhoffte und wieder mal nicht eintreffende Lottogewinn ist dabei viel wertvoller als die Million, die, hab' ich sie erst mal in der Hand, sofort aus ihr zu verrinnen beginnt und wenn nicht, zumindest die Angst vor ihrem Verlust gebiert. Und von einem Porsche zu träumen, bedient viel besser unseren Glauben ans Habenkönnen als ihn zu besitzen und alle zwei Wochen mit ihm in die Werkstatt zu müssen. Sein Wertverlust im ersten Jahr unseres Habens  beträgt die Hälfte des Neupreises. Der Traum hingegen verliert nichts - bis er eben platzt. Bis dahin können wir ihn aber störungsfrei vor uns hinschieben als zukünftiges Paradies endgültigen Habens nach dem Motto: möge es nie Wirklichkeit werden, sonst brauch' ich einen neuen Traum.
Eine gängige Haben-Verblendung ist auch für Viele der Traum von der Rente und dass dann, wenn also nicht mehr gearbeitet werden müsse, das Leben beginne. Dann hätten wir mehr vom Leben, heißt es. Na ja. Es kann mal so kommen. Aber es kann natürlich auch sein, dass wir plötzlich statt eines paradiesisch arbeitsfreien Lebens Krankheiten bekommen und dann: haben, oder der Lebenspartner stirbt und wir haben lange an dem Kampf mit der Trauer. Am Ende haben wir jedenfalls das nicht mehr, was wir ein Leben lang versucht haben, festzuhalten, auszukosten, zu nutzen, langsamer vergehen zu lassen – mit einem Wort: viel davon zu haben, und von dem wir jetzt unbedingt noch etwas bräuchten, um das Paradies doch noch etablieren zu können: wir haben plötzlich gar keine Zeit mehr.

So gesehen, muss es doch erlaubt sein zu fragen, ob dieses „Haben“ seinen Namen überhaupt verdiene. Besitze ich denn irgend etwas von dem, was ich habe? Gehört es mir? Bleibt es bei mir – jetzt wird’s eng für's Haben – egal, was kommt?
Sicher nicht.
Wenn dies alternativlos wäre, wär's ja egal. Aber ist nicht mit allem Habenwollen unser innerster, letzter Traum verwoben, zu SEIN, jenseits des Solls? Aufgewacht aus eben diesem elementaren Traum eben nicht zu vergehen, sondern unverbrauchbar, unverletzbar, unzerstörbar für immer und ewig DA zu SEIN?
Das SEIN: die eigentliche Antwort auf alles träumende Haben?

Und ist dies SEIN nicht von uns allen schon erlebt worden, in gewissen Momenten, in denen das Haben absolut und überhaupt keine Rolle gespielt hat? Das gute Wort, das ein uns bis dato Unbekannter für uns hat, das Einfachso – Lächeln eines Kindes, die tröstende Berührung eines Mitfühlenden, die wir nur mit anschauen und doch zuinnerst miterleben, eine Sternstunde unter Liebenden, irgendein Ereignis, zu dem uns nichts anderes übrigbleibt als „Wunder“ zu sagen, weil es sich all unserem Kalkül entzieht und doch unleugbar da ist, eine Idee, die vom Himmel fällt, eine Musik, in die wir vollkommen eintauchen, ein Gedicht, das von einem Anderen geschrieben wie aus unserem eigenen Innersten kommt: kennen wir das nicht alle in dieser oder jener Form?

Man kann also sagen: wir sind alle schon gewesen, im SEIN nämlich, und damit stellt sich unausweichlich die Frage, warum wir es wieder verlassen haben und es zur Vergangenheit haben werden lassen, warum wir nicht einfach dageblieben sind, in der GEGENWART des Nichthabbaren.

Vielleicht, weil wir es nicht lassen können, über die Dinge nachzudenken, wie ich jetzt gerade, und das SEIN nicht einfach SEIN lassen können, ohne es mit unseren Worten zu verstehen. Es ist wohl ein Umweg, der keinem Menschen erspart bleibt: das Verstehenwollen. Die Worte scheinen greifen zu können, was nur un-mittelbar erlebbar ist, und sind doch selbst dem „Haben“ verpflichtet, insofern wir ihnen eine Bedeutung zumessen. So versuchen wir auch dem SEIN mit ihnen eine Bedeutung zu geben, die es dann für uns "hat" und eben deshalb auch wieder verlieren kann, eine Bedeutung, die es von seinem Wesen her eben gar nicht „haben“ kann, weil das SEIN die Bedeutung aller Dinge IST. Und genau das ist nur jenseits der Worte erfahrbar.

Das hört sich ein wenig nach einem fruchtlosen Bemühen allen Verstehens an, aber nur, solange man mit den Worten doch noch unbedingt ins Zentrum dessen will, was sie nur und ausnahmslos nur umkreisen können. Und hier tut sich eine Einsicht in die Notwendigkeit des „Umweges“ auf: Unser Verstehen taugt eben doch, für eben dieses Umkreisen und die Einsicht in seine Untauglichkeit, bis ins Innerste vorzudringen, und damit auch für unser Mitgefühl für all das kreisende Irren, als das man die meisten Aspekte dieser Welt ansehen kann. Eigentlich alle außer den nichthabenwollenden, den ver-gebenden, den liebenden.

Unser Verstehen und unsere Sprache können anfangen, dem Hindeuten auf die unnennbare MITTE zu dienen und dabei helfen, uns von der scheinbar alternativlosen Haben-Logik loszusagen, um uns der Alternative zu verpflichten: der Logik des SELBST, die eine Logik unserer gemeinsamen HEILEN MITTE ist. Das aktive Verstehen kann zu einer bewussten Entscheidung führen, einem „anderen Herrn“ folgen zu wollen, einer anderen MITTE die Wahrheit zuzusprechen: nicht mehr länger der des Habens, an die wir „von Haus aus“ glauben, sondern der des SEINS.

Wo man seine Sicherheit sieht, dort vermutet man die Wahrheit. Jede Begegnung, in der das Haben keine Rolle in unserem Geist spielt, ist ein Wunder des SEINS, in das wir uns teilen, und ist getragen von dem einzigen Gedanken, der kein „Soll“ kennt und damit auch kein „Haben“, dem Gedanken der LIEBE, in dem wir uns treffen. Er ist die Alternative zum Gedanken einer ganz grundsätzlichen Getrenntheit vom ewigen SEIN, die vom „Haben“ überwunden werden soll, das aufgrund seiner Abhängigkeit vom Soll  mit dieser für es unmöglichen Aufgabe von vornherein und für immer scheitern muss.

Der KURS spricht eben diese Sprache des die MITTE andeutenden Kreisens. Sein metaphysisches System ist eben kein Belegen dieser MITTE mit Namen, sondern eine Hilfestellung, den Randbereich zwischen Greifbarem und Unbegreiflichem noch begehen zu können, sozusagen ein Vokabular unserer Beziehung zu eben dieser unnennbaren MITTE. Das mag hilfreich sein für die, die nicht ihr geistiges „Haben“ mehren wollen, sondern aus einem ureigenen Bedürfnis heraus ihr fried-liebendes SEIN jenseits aller Worte wiederfinden wollen, von dem wir als Kinder doch alle noch eine relativ unverblasste Ahnung hatten, bevor wir …
verstehen wollten.

                                                                                             

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