Man könnte den Standpunkt vertreten, ein Gespräch über den "KURS in Wundern" sei gar nicht möglich, weil schon das Wort „über“ zeige, dass jeder Gesprächsteilnehmer seine eigenen Weisheiten mitbringt, um über etwas zu reden, das weit jenseits dessen liegt, was er mit Sinn und Verstand erfassen kann: GOTT IST. Und gelegentlich nehmen Gespräche um den Kurs ja auch diesen Verlauf, werden zum Streit der Schriftgelehrten, die sich an die Begriffe klammern und ihre eigene Auslegung, ihre persönliche Interpretation als Heiligtum denen entgegenhalten, die noch alles falsch verstehen. Da kann sehr viel Ärger entstehen und Gegenwehr, und niemand, wage ich zu behaupten, ist dann wirklich froh über einen solchen Verlauf, nur wo ist der Ausweg, wie hätten wir es besser machen können? Auch wenn es so läuft, für mich ist jedes Gespräch wertvoll. Dieser „Krieg der Formen“ - das ist ja ein wichtiger Aspekt, den uns der KURS zeigt - ist unsere Normalität, so ticken wir nun mal, solange wir mit dem Körperdenken identifiziert sind. Da kann sich niemand ausnehmen, wir wären nicht hier, wenn wir glaubten, es „besser“ machen zu können. Das hier, die Welt, ist die Notlösung, und ich bin mittendrin. Status quo. Alles beginnt also mit Solidarität. Wir haben eine Alternative zum Ego-Denken in der Hand, aber jetzt müssen wir den Weg gehen, und der geht mit absoluter Sicherheit nicht am anderen vorbei. An keinem anderen. Schon dieser Beginn ist wunderbar, eine Befreiung: wir haben einen gemeinsamen Leitstern, eine Alternative, die EINE WAHRHEIT, die uns zu Brüdern macht. Und jetzt müssen wir uns, die wir zu diesem Weg nur ein ganz kleines Ja gesagt haben … davon mehr und mehr durchdringen lassen. Unterwegs, das ist immer noch Konflikt der beiden Sichtweisen, und genau der drückt sich z.B. in einem Gespräch über den Kurs aus, in dem nur Unvereinbares aufeinanderzuprallen scheint. Bin ich oder IST GOTT? Darin ist jeder Konflikt zu Hause. Mit dem Schritt zurück erst sind wir endgültig losgelaufen, der Schritt zurück, der DEN vorlässt, von DEM wir glauben, dass er vollständig vom „GOTT IST“ durchdrungen ist, Jesus CHRISTUS sagen wir, andere sagen anders, das ist unerheblich. Wir machen damit nicht mehr, als einen anderen Berater, die Alternative zum Ego zu wählen. Damit verbinden wir uns mit Allen und Allem und entscheiden uns damit für den FRIEDEN, der nicht der Friede unserer Welt, aber UNSER Friede ist. Es braucht Geduld mit sich selbst. Aber jedes einzelne Mal, wenn ich mich umentscheide, z.B. anders auf ein solch konflitträchtiges Gespräch zu schauen, bin ich unmittelbar überzeugt: ich spüre in meinem tiefsten Innern, dass ich die Macht habe, mich für den FRIEDEN zu entscheiden, auch wenn ich vielleicht noch nicht gleich sehen kann, was das konkret bedeutet und was ich tun soll, um diesem Freiden zu dienen: SEIN URTEIL, dass ER uns als EINS mit SICH sieht, und das ist nichts anderes als eine Umschreibung der LIEBE, ist allemal besser als das meine, wie auch immer ich es begründe oder formuliere. Mein Urteil übersieht Dich immer als meinen Bruder. Und genau das ist es, was ich nicht mehr will. Und darüber, und über alle Formen des Konflikts, und immer wieder: über unsere gemeinsame WAHRHEIT, können wir sehr wohl sprechen. Ohne Dich, mein Bruder, geht nichts. *
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Eines Morgens, ganz im Stillen, Sah ich Bäume leben, Sah den ihren viel geeinter als des Menschen Willen, Auf zum Licht zu streben. Fühlte mich verwandt mit ihnen, Wusste nicht zu sagen wie, Weil’s mir immer so vertraut erschienen, Nannt’ ich’s nie. Eines Morgens, ganz im Stillen, Ward mir’s offenbar: Dass ich nur vereint mit Deinem Willen Jemals frei und glücklich war. * In einem Internet-Gesprächsforum über den 'Kurs in Wundern' stellt jemand diese Frage: "Was macht dich/euch so sicher, dass der Kurs die Wahrheit mitteilt, denn keine einzige der ungeheuren Behauptungen wird belegt?“ ( http://forum.globalchange.de/showthread.php?tid=3424 ) Wenn man nicht auf das logische Gebäude schaut, das der KiW entwickelt, sondern auf dessen Fundamente, die Voraus-Setzungen, auf denen die Logik ruht, dann sind diese in der Tat: ungeheuerlich. Und auch der zweite Teil der Frage ist berechtigt: keine dieser Grundvoraussetzungen kann von dem, für das sie als Voraussetzungen dienen, also den Ausführungen des KiW, belegt werden. Wie also kann ich sagen, der KiW spreche von der Wahrheit? Die eine Voraussetzung des Kursdenkens ist: GOTT IST. Und das ist deswegen eine Ungeheuerlichkeit, weil damit nicht gemeint ist, GOTT sei irgendeine Figur, Macht oder Kraft, die gütig auf uns herunterschaut, sondern: ER IST das Einzige, was existiert. Und daraus ergibt sich zwangsläufig die für uns ungeheuerlichste aller Ungeheuerlichkeiten: Wir existieren überhaupt nicht, die Welt samt uns, so, wie wir uns empfinden, ist reine Illusion. Kaum akzeptabel, da muss man dem Fragenden Recht geben. Fast schon besänftigend, aber dennoch ebenfalls ungeheuer die Behauptung, es gebe einen göttlichen Plan, der uns aus unserem Irrtum zurückrufe und zurückführe in SEINE EINE WAHRHEIT. Wer kann das, nach diesen Vorüberlegungen, überhaupt wollen?, mal ganz direkt gefragt. Die Antwort scheint einfach: Niemand. Du bleibst mit Deinen Fragen allein und unbeantwortet, und deshalb kannst Du es nicht wollen. Und damit wäre eigentlich alles besprochen, es sei denn, diese ganz speziellen Voraussetzungen für ein von der Welt nicht unterstütztes Denken kämen aus der WARHHEIT SELBST. Dann könnte man Antwort auf die Frage, was Sicherheit geben könnte, aus der selben Region erwarten: von GOTT. Und würdest Du das auch nur einmal als Erfahrung erleben und akzeptieren, wäre SEIN PLAN für Dich das Einzige, das Du noch wollen könntest. Hilft das dem Fragenden? Es kommt darauf an, ob er bereit für entsprechende Erfahrungen ist, die er als Antwort akzeptieren könnte. Es bleibt Dir ganz allein überlassen, ob Du es Dir geheuer werden lassen willst, dass GOTT IST. Und sonst nichts. Dass DU die LIEBE BIST, das wäre das Selbe, nur anders gesagt. So spräche dann vielleicht der, der in seinem Inneren das „Ja“ schon hätte groß werden lassen. Es ist Deine Entscheidung, wen Du in der Frage nach Deinen Fundamenten befragst. Die Antwort kommt immer von dort, wohin Du fragst. Was also macht mich sicher, dass der KiW „die Wahrheit mitteilt“? Ich würde für mich sagen: Dass ich ein „Ja“ in mir finde, SIE mit IHM zu teilen, und die Folgen, die sich daraus ergeben, gelernt habe, nicht zu übersehen. Überhaupt eine gute Frage: Was macht Dich sicher? * Langsam sinkt der Tag zur Nacht, Dämmerung weht kühlen Athem übers Feld, Wie von Zauberhand, ganz leis‘ und sacht, Schwindet mit dem Licht die Welt. Und seh‘ ich doch, das Aug‘ schon blind, Hör‘ es, fühl’s als tiefen Sinn, Dass unverloren wir im Abendwind, Und bin. * „Das Wunder vergibt; das Ego verdammt. Keins von beiden braucht anders definiert zu werden als durch dies.“ (H-2.10:1-2) Mehr Definition zur Frage, was denn das Wunder sei, ist vom Kurs in Wundern nicht zu haben, und damit sagt er mir auch: versuch's erst gar nicht, das Wunder zu definieren, du müsstest dazu das verwenden, was du deinen Verstand nennst, dein Denken, deine Logik, die genau das ausschließen, was du definieren willst: das Wunder. Nur in meiner Erfahrung, als Folge der Ausrichtung meines Geistes auf die Vergebung, kann mir gezeigt werden, was das Wunder ist: ein Blinzeln der Wahrheit, die an meinen Rahmen aus Raum und Zeit nicht gebunden ist und mir von der Anwesenheit der alles vereinenden LIEBE spricht, in der Definitionen keinen Sinn ergeben. Nur dazu ist das Wunder da: um uns unsere Heimat zu zeigen, die wir vergessen haben, uns zu zeigen wer wir sind, in Wahrheit. Wenn wir einem spirituellen System wir dem Kurs in Wundern folgen, dann tun wir dies, indem wir etwas akzeptieren, was zunächst all unseren Erfahrungen widerspricht und unserem gewohnten Denken diametral entgegenläuft: dass nämlich die Zeit nur als Ewigkeit wahr ist und das Leben in seinen Unterschieden und Rangordnungen Illusion sein muss, weil es in Wahrheit EINS IST. Nur auf dieser Basis werden die Gedanken des KiW sinnvoll. Alle Versuche, das „verstehen“ zu wollen, müssen scheitern, weil wir zum „Verständnis“ unseren Verstand benutzen, der Teil einer Welt ist, deren Denken schlicht und ergreifend auf einer anderen Grundannahme beruht, dass Leben nur in Zeit und Raum, damit nur in seinen Kontrasten und Unterschiedlichkeiten erfahrbar ist, und nach einer „Lebenszeit“ mit dem Tod endet. Verwenden wir unsere gewohnten Mittel zum Verständnis des KiW, erfassen wir allenfalls seine Stimmigkeit auf der Basis der Annahme einer Ewigkeit, was aber über ein Gedankenspiel niemals hinauskommen könnte, gäbe es nicht eine Hilfestellung von eben der Ebene, die für uns unerreichbar ist. Ohne die Erfahrung der Wunder, die uns zeigen, dass die LIEBE nicht in unseren Rastern wohnt und deren Ausschlusskriterien unterworfen ist, sondern in der GEGENWART DER EWIGKEIT, ohne diese Hilfe könnten wir dem Weg, den der Kurs vorschlägt, nicht folgen, um zu erfahren, dass wir gemeinsam mit allem, was wir ausgeschlossen hatten, die grenzenlose LIEBE SIND. Wir blieben beschäftigt mit dem heillosen Glasperlenspiel hoffnungsgeladener Begriffe wie „Heimat“, „Selbst“, „Liebe“, „Ewigkeit“, „Angstfreiheit“, „Erlösung“ etc. Ganz zu schweigen von „Gott“, der längst toterklärt wäre, wäre er nicht ER, in dem kein Tod IST und keine Erklärung. Unser Glaube, was wahr sei, wäre dabei weiter gefangen von der „Realität“, in der wir uns erleben, und die wir ohne die Hilfe des Wunders nicht als illusionär erkennen könnten. Null Chance, sozusagen. Es ist genau diese nichtvorhandene Chance, die das Wunder ergreift! Und dazu sagt der Kurs, ganz sicher nicht, um uns zu verhöhnen: "Wunder sind natürlich" (sechster Grundsatz der Wunder). Wunder geschehen im „Heiligen Augenblick“, wie der Kurs den Moment in der Zeit bezeichnet, in dem ich akzeptieren kann, dass ich nicht von Dir unterschieden bin, - Verzeih' mir, ich habe Dich mit meinem beschränkten Denken gefangengehalten, ich gebe Dich frei! - als Folge der Vergebung. Wunder sind immer auf irgend eine Art heilsam, aber in der „Logik“ des GANZEN, über die ich keine Macht habe, weil sie keine getrennten Interessen kennt. Mein Teil ist, mich der Vergebung zu öffnen, um in die Erfahrung des Wunders zu kommen, das allein mir IHRE Anwesenheit glaubhaft werden lässt. Das Wunder athmet meinem Atem (scheinbar) entgegen, und indem ich dies zulasse, erfahre ich es und die erstaunliche Tatsache, dass mein Athem davon jedesmal weiter wird. Es löscht mich nicht aus, es nimmt mich auf. Angehängt ist die Erzählung „Einklang“. Ein Moment im Alltag. * Und unter allem ist ein ruhiger Fluss, Weiß von der Quelle her sein Ziel, Dass aller Wandel ins Unwandelbare münden muss, Fragt raunend, ob ich folgen will. Da schrecken Angstgestalten hoch, Als ob, folgt‘ ich dem Fluss, nichts bliebe, Doch immer dieses Raunen noch … Und über allem ist die Liebe. * |