Es ist ein Kreuz mit den Wörtern! Viele von ihnen sind wie niedergetreten von einem Assoziationsumfeld, das sie besetzt hält wie ein Usurpator und es nahezu verunmöglicht, sie in Freiheit zu verwenden: als eine Form, die mir ermöglicht, meine Gedanken mit Dir zu teilen.
Der „Segen“ ist schwer belastet von religiösen Assoziationen bzw. von den Definitionen derer, die gerne die Bedeutung dieses schlichten Wortes gemäß ihres Weltbildes festlegen wollen. Mit diesen Bedeutungen „segnen“ sie die „Unwissenden“, und dies ist ganz gewiss: kein Segen! Aber deshalb dieses schöne Wort ganz meiden? Ich liebe Wörter, sie gehören niemandem, sind die Boten zwischen uns und dem, was wir uns vermitteln wollen, und ich möchte mich gerne stark machen für dieses Wort! Ganz hat der „Segen“ unseren alltäglichen Sprachgebrauch ja noch nicht verlassen, wir sagen z.B. „Meinen Segen hast Du“ in einer allerdings weiten Bedeutungspalette, oder: „das ist ein Segen für mich“, wenn mir etwas guttut. Aber diese Redewendungen wirken doch schon etwas antiquiert, man hört sie immer seltener und ich denke, es ist eine Frage der Zeit, bis sie zur Rarität geworden sind. Dabei ist es doch ein wunderschönes Wort: „Segen“! Wenn ich Dir sagen will, dass ich bedingungslos mit Dir bin, eben weil ich Dir mein Vertrauen total schenken will und nicht in den engen Grenzen dessen, was für mich „gut und schlecht ist“, was „gilt und was nicht“, was an Dir „liebenswert ist oder nicht“, wenn ich Dir sagen will, dass ich glaube, die Liebe in Dir sei stärker und wahrer als alles, was ich über Dich jemals denken könnte, dann habe ich dafür dieses Wort: „Ich segne Dich!“ Sicherlich, das IST religiös, das IST spirituell, aber von der wortlosen QUELLE her gesehen, die ich mir nicht habe vor-sagen und damit verdecken lassen, sondern DIE ich in mir gefunden habe: Jetzt spreche ich SELBST, wirklich ICH, so, wie ICH BIN, und der Kanal ist offen zwischen mir und Dir, während die Diktatur der Wortusurpatoren zu einer schon sehr müden Frage nach einem besseren Weg geworden ist, die damit vollständig beantwortet ist: Du BIST mir ein Segen! *
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Hatte einen Traum heut‘ Nacht,
Es träumte mir, ich hätte nachgedacht, Wozu einander wir begegnen. Es war in diesem Traum – wie nur es sagen? … … Als ob wir Ungeheures wagen: Sah Dich und mich, wie wir uns … segnen Mit unsrer Liebe. Und da ist nichts Vom Dunkel dieser Nacht, das übrig bliebe. * Gib' allen alles!, empfiehlt der Kurs, wie soll das gehen?
Und: Du muss geben, wie Du empfangen hast, sonst bleibt das Empfangene nicht bei Dir. Was ist dies „Alles“, das ich weggeben soll, um es zu behalten? Es kann nichts Materielles sein, denn was ich davon weggebe, hat bestenfalls dann ein anderer, schlechtestenfalls ist es ganz verschwunden, und ist damit – jedenfalls – nicht „bei mir geblieben“. Mein Hab und Gut kann also nicht gemeint sein. Was heißt dann aber: „alles geben“? Sicherlich gilt: Du kannst nur geben, was Du hast, und hier liegt der Schlüssel: was kann ich denn wirklich anderes „haben“, was kann mir denn anderes wahrhaft angehören als das GANZE, das LEBEN an sich, seine Unbedingtheit und Ewigkeit - und: „hätte“ ich es denn, wenn ich es in Dir nicht auch sehen würde: wenn ich es Dir nicht „geben“ würde? Das GANZE LEBEN IST in diesem Stein, in dieser Wolke, in jeder Deiner Gesten: im selben Moment, da ich dies so sehen will, gebe ich meinem Ego den Laufpass, dieser virtuellen Instanz in mir, die mir weismachen will, ich könne einen Teil aus dem GANZEN heraustrennen und ihn dann besitzen. Er wird mir verlorengehen, unausweichlich, und das muss er tun, schon um mich daran zu erinnern: Gib allen alles, denn dann erst besitzt Du das GANZE, das DU BIST. Es ist nicht wesentlich, ob ich dem Bettler den Euro gebe oder nicht, „wenn Dich ein Bruder um einen Euro bittet, gib ihm zwei“ ist nur als Gleichnis zu verstehen: gib ihm nicht einen Teil, sondern alles! Sieh in ihm die Beziehung, die der Teil zum GANZEN hat, wie „der Sohn zum Vater“: auch dies ein Gleichnis, das vom Wesentlichen dieser Beziehung spricht, dass sie nämlich eine Liebesbeziehung ist. Das sieh' in ihm, dem nur scheinbar Ärmeren, das gib' ihm. Und dann erst gib' ihm einen Euro oder keinen, oder gib ihm ein Wort, ein Lächeln, oder nichts von alledem: es wird die angemessene, und das heißt die hilfreiche Antwort auf seine Bitte sein. Das ist, was VERGEBUNG meint: sich selbst das Urteil vergeben, welches diese Beziehung zwischen Teil und GANZEM leugnet, also DICH leugnet. Verändern wir damit die Welt? Das ist die vielleicht am heißesten diskutierte Frage unter Kurslern. Es gibt eine starke Fraktion, die dazu „nein“ sagt: Da gibt es nichts zu ändern, was hier noch ablaufen muss, wird das unweigerlich tun, das Drehbuch ist geschrieben und das Resultat steht fest: Wir sind EINS in GOTT. Das stimmt sicher, wenn man sozusagen aus der Perspektive GOTTES darüber – mit unseren begrenzenden Worten! - spricht, was immer in eine Art Koan mündet, ein Paradoxon, an dem wir uns ewig die Zähne ausbeißen können, es sei denn, wir setzen uns diesem scheinbar unüberwindbaren Widerspruch von EINSHEIT und Vielheit aus – und dieses Aussetzen kann nichts anderes sein als ein Gebet. Aus unserer beschränkten Sicht stimmt es eben nicht, dass unsere veränderte Geisteshaltung keine Veränderung im Äußeren mit sich brächte. Wir, die wir auf dem Weg sind und die GEEINTE SICHT als HEILIGEN GEIST um Hilfe bitten, sehen die Welt sich durch diese geistige Richtungsänderung verwandeln. Die Welt ist keine Tatsache, sondern Ausdruck unserer Wahrnehmung, und in dem Maße, wie wir unsere Investition in den Gedanken der Getrenntheit als Basis dieser Wahrnehmung zurücknehmen zu Gunsten des Glaubens an die unkündbare Beziehung der Teile zum GANZEN, des „SOHNES zum VATER“, wird unsere Wahrnehmung geheilt und mit ihr die Folgen dieser Wahrnehmung: die Welt mit all ihrem aus dem Getrenntheitsgedanken erwachsenden Unfrieden. „Gib Allen Alles“ ist eine Aufforderung zur VERGEBUNG. Vergeben wird die Einmischung des Ego, das jeden Teil des GANZEN zur Separatheit verurteilt und es damit dem Tod ausliefert. Als Weggefährten mischen wir weiter mit, ohne uns in diesem tieferen Sinne einzumischen, und lassen zu, dass uns das GANZE, das wir damit befragt haben, ANTWORT gibt. Verändern wir also mit einer vergebenden Geisteshaltung die Welt? Nein, es gibt nichts zu verändern, aber wir erlauben dem GANZEN, dem HEILIGEN, der GEEINTEN SICHT, dem CHRISTUS, uns zu zeigen, das dem so ist – und dieses „Zeigen“, diese ANTWORT heilt und verändert wunderbarerweise: Alles. * Ich habe die Erzählung „Auf ein offenes Wort“ angehängt, in der in der Welt des konstruierten Ganzen die Frage nach dem GANZEN gestellt wird. Für Hans-Jürgen
Gedanken können fliegen, Entbinden sich der Zeit, Die Schwerkraft zu besiegen, Und ihre Schwingen weit … … Sie steigen auf in dem, der denkt, Zu finden den Bedachten, Als stete Mitte uns geschenkt, Von jenseits dessen, was wir machten. Wer denkt, er dächte sie alleine, Der kennt ihr Wesen nicht, Und gibt dem Leichten, das ich meine, Der Sorge Schwergewicht. Gedanken können fliegen, Von mir zu dir; In Dessen Hand sie ewig liegen, Ist mit uns hier. * Was wir tun, wenn wir im spirituellen Sinne „nichtstun“, ist „schauen“. Nicht zu verwechseln mit „däumchendrehend zugucken“! Aber wo ist da der Unterschied?
Die Schau zeigt uns eine Welt, der vergeben worden ist, sagt der Kurs, die „wirkliche Welt“. „Wirklich“ in diesem Sinne ist die Welt, wenn die Elemente, die sie ausmachen, die Einsheit allen Lebens nicht mehr leugnen. Sie ist immer noch Illusion, aber wie die Vergebung selbst hilft sie, aus dieser Illusion hinauszuführen. Sie ist mit ihrem Aufgehen in die Wahrheit einverstanden und statt dies als ihr Ziel zu leugnen, leugnet sie nun den Tod, der verstanden worden ist als Zielvorstellung, die unausweichlich der Idee der Getrenntheit vom EINEN, von GOTT, vom SELBST, folgt. Ideen verlassen ihre Quelle nicht – für mich als Gedanke eine der schönsten Blüten des Kurses - und im gleichen Moment, da diese Idee, den Geist aufspalten zu können, separate Teile mit eigenem Willen aus seiner Einsheit herauslösen zu können, auch nur mit einem Hauch unseres Athems angezweifelt wird, taucht der Gedanke, der die Welt, wie wir sie erleben, hervorbringt, sozusagen ein in seine eigene Quelle: die Schau beginnt unser gewohntes Sehen zu durchdringen und wird zu unserer einzigen Sicht, wenn wir den Irrtum unserer Separatheit der QUELLE vollständig zurückerstattet haben. Dieser Weg, vom ersten Zweifel bis zur vollständigen Schau ist der Weg der Vergebung, auf dem wir alle Dinge, alle Beziehungen, den anderen und uns selbst, unsere Worte, Gesten und Handlungen, das Schöne und das Schlechte, das Helle und Dunkle, kurz gesagt alles, so, wie es uns über den Weg kommt, erst verstehen als den unendlich vervielfältigten Versuch, den zentralen Gedanken der Getrenntheit zu verbergen und uns schließlich in ihnen, in diesen Verkleidungen, diesen Wahn vergeben: wir seien aus der Allumfassendheit der LIEBE herausgetrennt. Wir „schauen“ auf die Welt und alle ihre Elemente als eine einzige Bitte um diese Vergebung. Und geben sie uns selbst, denn es ist die Bitte des im Irrtum der Getrenntheit verfangenen Einen Geistes, in welcher Form auch immer sie wahrgenommen wird. Das ist die Schau. Ich befreie die Welt von dem Wahn, den ich allein in meinem Irrtum, ich sei separater Geist, auf sie gelegt habe und den ich allein als der Eine Geist, der meine Wahrheit bleibt, von ihr nehmen kann. Die Wahrheit ist unveränderbar: der Geist kann nicht aufgespalten werden, was auch immer ich glaube, „Ich“ bin Alles: das SELBST. Die „Schau“ ist „Nichtstun“, „Nichthandeln“. Sie sieht, dass nichts verändert werden muss, weil alles unveränderbar in der Wahrheit lebt und nur dort. Sie ist unsere geheilte Sicht auf die Welt. Was aber ist die Welt? Sie ist die Wirkung unseres Sicht, und als solche wird sie mit ihr geheilt. Und das geschieht nicht als Wirkung eines Tuns, sondern als Wunder des sich wiederfindenden Geistes. In seinem Ausdruck ist das Wunder nicht beschränkt und wird sich dir so zeigen, wie es gerade für dich hilfreich ist, der du nichts anderes je gewollt hast, als deinem Irrtum zu entkommen und wieder im geeinten Geist zu Hause zu sein. Und auf dem Weg, als noch Verstrickte, manchmal Schauende, oft Vergessende, nach Bestätigung Süchtige, dem Körper Hörige, Zweifelnde, Suchende, sich an ein funkelndes Erlebnis Klammernde, wieder Anlauf Nehmende, doch Enttäuschte – unterwegs handeln wir eben, machen und tun, so gut wir können, vielleicht mit einem kleinen Dauerkredit in Richtung unserer Mitmenschen, der unsere Bereitschaft wach hält, zu lernen und das Wunder, wenn es sich uns zeigen will, nicht zu übersehen: Du bist ich. Wir sind eins. * Mit den Wassern dieser Welt getauft,
Fliehen wir mit namenlosem Ziel die Schatten, die das Leben und die Liebe uns umstellen: Schuld, Angst, Hass, Vergänglichkeit … Nennen diesen Flüchtling „Mensch“, Und denken uns den Vorsprung vor dem andren als das Paradies. Geleitet von der Wahrheit unsres Seins, begegnen wir uns dennoch auf dem Weg, auf dem das Geben unsren Reichtum mehrt; Gehalten von der Liebe, die ihr Gegenteil nicht kennt, Wissen wir das Ziel und wie ein jeder heißt: Getauft im Geist. * |