"Der Heilige Geist schaut heute durch mich" (Lektion 295). * * Kann ich nicht endlich mal auf dieses umständliche Manöver verzichten, ständig den HG einladen zu müssen, wenn ich "schauen" will, also kein Leid, keinen Schmerz und ja sicher: auch keinen Lernbedarf mehr sehen will, sondern als das SELBST, das ich doch BIN, ohne Umwege klar sehen möchte? Von "oberhalb und außerhalb des Schlachtfelds"? Wozu brauch ich diesen "heiligen" Begleiter eigentlich so ganz genau? Sind das nicht einfach nur Stützräder für den trägen Geist, der nicht erwachsen und autonom werden will? * Kann man so sagen. Besser wäre aber vielleicht: Ist die heilige BEGLEITUNG nicht eine Notwendigkeit für den eingeschlafenen Geist, der noch nicht ganz erwachen und in GOTT aufgehen will? Dazu kann man wirklich Ja sagen. Wer soll mich denn wecken, wenn nicht ER? * In unübertrefflicher Deutlichkeit zeigt uns der ERWACHTE GEIST im 26. Kapitel ein Element unseres Welt-Traums, an das wir viel Energie verwenden, um es aufrechtzuerhalten, eine ganz spezielle Projektion, die es in sich hat! Wir unterstellen unseren Vergebungsbemühungen, dass sie keinen unmittelbaren Erfolg haben und verschieben die Erlösung damit in die Zukunft. Damit projizieren wir die Illusion der Trennung in die Zeit: Da hinten, irgendwann, werde ich frei und in Liebe sein: * "Das einzige Problem, das du noch hast, besteht darin, dass du zwischen der Zeit, in der du vergibst, und jener, in der du den Gewinn aus dem Vertrauen in deinen Bruder empfängst, ein Intervall siehst. Das spiegelt bloß das wenige wider, was du zwischen dir und deinem Bruder beibehalten möchtest, damit du und er ein klein wenig separat sein mögen. Denn Zeit und Raum sind eine Illusion, die verschiedene Formen annimmt. Wenn sie über deinen Geist hinausprojiziert ist, denkst du, sie sei Zeit. Je näher sie dorthin gebracht wird, wo sie ist, desto eher stellst du sie dir in räumlichen Begriffen vor." T-26.VII.1 * Wundervoll entfaltet sich da "das einzige Problem, das ich noch habe", oder? Unglaublich, wie "schonend" mir hier nahegelegt wird, dass ich die Welt nur dafür aufrechterhalte, um noch ein Viertelstündchen weiterschlafen zu können. Ich steh ja gleich auf, Momentchen! * Aber, wie es gleich heißt im zweiten Abschnitt, das macht letztendlich "Vertrauen unmöglich"! Klipp und klar wird das hier so gesagt: Vertrauen wird nicht wankend, schwierig oder mühsam, sondern komplett unmöglich!! Da wird mir dann schon klar, wofür ich den HG notwendigerweise brauche: Ich kann SEIN VERTRAUEN benutzen, in IHM wird der Trennungsgedanke nicht mehr auf die Zeit projiziert! * "Der Heilige Geist schaut heute durch mich". * "Es gibt eine Distanz, die du getrennt von deinem Bruder behalten möchtest, und diesen Raum nimmst du als Zeit wahr, weil du noch immer glaubst, du seist außerhalb von ihm. Das macht Vertrauen unmöglich. Und du kannst nicht glauben, dass Vertrauen jedes Problem jetzt regeln würde. Somit siehst du es als sicherer an, ein wenig vorsichtig und auf der Hut zu bleiben hinsichtlich von Interessen, die als getrennt wahrgenommen werden. Von dieser Wahrnehmung aus kannst du dir nicht vorstellen, das zu gewinnen, was die Vergebung jetzt anbietet. Das Intervall, von dem du glaubst, es liege zwischen dem Geben und dem Empfangen dieser Gabe, scheint eins zu sein, in dem du opferst und Verlust erleidest. Du siehst die spätere Erlösung, nicht augenblickliche Ergebnisse." T-26.VIII.2 * Klasse, oder? So fühlen wir uns doch, wenn die ganze Vergeberei mal wieder nichts bringt! Wenn ich weiter Leid und Elend sehe, und Krankheit, Schmerz und Tod mich, meine Lieben oder irgendeinen meiner Brüder im wahrsten Sinne des Wortes "ereilt"! * Hier ist meine Sicht so, wie sie eben grade ist, vor meinen Augen geschieht beispielsweise schreiendes Unrecht. Aber hier kann ich mich dennoch immer und zu jeder Zeit dafür entscheiden, IHN durch mich schauen zu lassen und IHN sehen zu lassen, dass es kein Intervall gibt zwischen der Vergebung und der Auflösung jedes Problems! * Das erlebe ich als eine Art Zartheit über allem, und mich gleichzeitig als den, der weiter wahrnimmt, was er eben gerade wahrnimmt, aber in diesen glücklichen Zeiten der Vergebungsbereitschaft sein Vertrauen darin investiert hat, dass alle WAHRE Wahrnehmung aus dieser Zartheit kommt, auch wenn meine Augen grade was ganz anderes sehen als aufgehobene Probleme! Dann bin ich wundergesinnt, bereit für das Wunder der Heilung nach SEINEM PLAN. * "Erlösung ist augenblicklich. Wenn du sie nicht so wahrnimmst, wirst du Angst vor ihr haben und glauben, das Risiko sei groß, dass du Verlust erleidest von der Zeit, in der ihr Zweck zu deinem gemacht wird, bis zu der, in welcher ihre Wirkungen zu dir kommen werden. In dieser Form ist der Irrtum nach wie vor verschleiert, der die Quelle der Angst ist. Die Erlösung würde den Raum, den du noch zwischen euch siehst, wegwischen und euch augenblicklich eins werden lassen. Und genau hier, fürchtest du, läge der Verlust. Projiziere diese Angst nicht auf die Zeit, denn Zeit ist nicht der Feind, den du wahrnimmst. Die Zeit ist ebenso neutral, wie es der Körper ist, außer im Hinblick darauf, wozu sie in deinen Augen dient. Wenn du noch einen kleinen Raum zwischen dir und deinem Bruder beibehalten möchtest, möchtest du noch ein wenig Zeit, in welcher die Vergebung für ein Weilchen vorenthalten wird. Und das lässt nur das Intervall zwischen der Zeit, zu der dir die Vergebung vorenthalten und gegeben wird, gefährlich, mit gerechtfertigtem Schrecken, scheinen. T-26.VIII.3 * Siehst du: in diesem dritten Abschnitt ist vom Heiligen Geist keine Rede mehr! Da scheint sich meine anfängliche Frage, ob ich das Ganze denn nicht endlich mal "selbst" hinkriegen kann, ohne umständliche HG-Einladerei, positiv zu beantworten: wenn der Kurs mich wie hier anspricht, dann muss er mir zutrauen, dass "ich" die Erlösung als "augenblicklich" wahrnehme. Der Kurs mutet uns das zu, wir müssen selbst die Erfahrung machen, dass unser gewohntes "Ich" die Klippe über die Zeitprojektion nicht allein nehmen kann. In diesem dritten Abschnitt wird das "Ich" angesprochen, für das die "Einladung des HG" als Ausdruck der Akzeptanz einer geistigen QUELLE, die nicht in meinem "kleinen Ich" liegt und nicht "von dieser Welt" ist, bereits eine Selbst-Verständlichkeit ist. * "Der Heilige Geist schaut heute durch mich". <3 Verzeiht die Länge des Beitrags, aber ich finde, das ist so eine glasklare Textstelle, da kann man sich vielleicht mal "ein Weilchen" aufhalten. Es gibt ja keine Zeit! :-) ***
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Im neunzehnten Kapitel des Textbuchs, wenn es um das letzte Hindernis vor dem Frieden geht, die "Angst vor GOTT", gibt es einen Abschnitt, der sehr klar darlegt, wie es überhaupt möglich ist, dieses Hindernis zu überwinden. Immerhin geht es bei dem Loslassen der Angst vor GOTT darum, sich vollkommen rückhaltlos dem Vertrauen in alles und jeden sozusagen auszuliefern, was in dieser Welt unmöglich scheint und vor allem: total unvernünftig! * Deshalb ist es auch das letzte Hindernis, die scheinbar größte Hürde, selbst den Glauben an den Tod abzulegen ist dagegen noch einigermaßen vorstellbar. Das Überfließen dieser Urangst mIt der LIEBE geschieht erst im Moment bedenkenloser Hingabe an GOTT, im Legen des Geistes in SEINE Hände. Hier steht, wie wir uns diesem Moment nähern und ihn schließlich erreichen: * "Dieser Bruder, der neben dir steht, scheint immer noch ein Fremder zu sein. Du erkennst ihn nicht, und deine Deutung von ihm ist sehr furchterregend. Auch greifst du ihn noch immer an, um das, was du selbst zu sein scheinst, vor Schaden zu bewahren. Deine Erlösung aber liegt in seinen Händen. Du siehst seine Verrücktheit, die du hasst, weil du sie teilst. Und das ganze Mitgefühl und die Vergebung, die sie heilen würden, weichen der Angst. Bruder, du brauchst Vergebung deinem Bruder gegenüber, denn ihr werdet euch gemeinsam in die Verrücktheit oder in den HIMMEL teilen. Auch werdet ihr eure Augen gemeinsam im Glauben erheben oder gar nicht." T-19.IV.D.12 * Wir sind EINES GEISTES, und die "Verrücktheit", von der die Textstelle spricht, ist die, genau das abzustreiten, zu vergessen und eine ganze Welt zu errichten, deren einziger Zweck ist, unsere Getrenntheit zu beweisen. Der "Gott" dieser Welt ist in der Tat angsteinflößend, und an ihm müssen wir uns vorbeivergeben, vorbeilieben und vorbeierinnern. * Und jetzt wird uns hier etwas gesagt, das oft genug ein mitleidiges Lächeln gegenüber der spirituellen Ausrichtung provoziert und wirklich erst mal unglaublich ist: * "Auch werdet ihr eure Augen gemeinsam im Glauben erheben oder gar nicht." * Wie soll ich dich überzeugen vom Glauben an unser EINSSEIN, wenn du nicht willst? Wir alle haben tausende Erfahrungen gemacht, uns die Zähne auszubeißen, wenn wir auf einen Konsens bestehen wollten, an dem der andere aber kein Interesse hatte! :-)) * Für mich ist es das größte Geschenk des KiW, das er mir gemacht hat: er hat mir gezeigt, wie piepeinfach es ist, den anderen vom EINSSEIN zu überzeugen! Ich muss einfach nur akzeptieren, dass er schon überzeugt IST und dass es ausschließlich an mir liegt, wenn ich das nicht so sehe. * Die "Verrücktheit" des Bruders, an die er selbst glaubt und die ich lernen kann, in schillernden Farben zu beschreiben und zu analysieren - um das, was ich glaube zu sein, vor Angriffen, die aus dieser Verrücktheit kommen werden, schützen zu können - "hasse ich nur, weil ich sie teile", wie mich der Text aufklärt. * Ich kann über all das hinwegsehen und auf des Bruders ÜBERZEUGTSEIN blicken, das er nur formal leugnen kann, nicht aber inhaltlich, weil sein Inhalt der ist, dass ich es JETZT mit ihm teile. * Und dies ist der Moment, in dem wir, du und ich, "die Augen gemeinsam im Glauben erheben", dazu braucht es nur die Einwilligung von einem der beiden. Deswegen ist es doch möglich, dass ich "dich überzeuge" oder du mich, mitten im Lärm meiner oder deiner Verleugnung, und deshalb ist es doch möglich die Angst vor GOTT loszulassen und allem und jedem vollkommen zu vertrauen. * Vorhin hab ich mir vorgestellt, jeden dem ich begegne, im Stillen als meinen Bruder zu begrüßen und mit ihm darauf anzustoßen - und zwar mit einer Tasse Tee, die eine Besonderheit hat: ich hab mir vorgestellt, der Tee sei unser Geist und die Tasse sei unser Teilen, also würde der Geist sofort den Halt verlieren und verschütt gehen, wenn irgend einer der Entgegenkommenden ihn nicht mit mir teilen würde. Hat Spaß gemacht und die Tasse ist jetzt irgendwie voller als zuvor! <3 "Das Wunder ist das Erkennen, dass das wahr ist (...dass weder der Geist deines Bruders noch deiner mehr birgt als diese zwei Ordnungen von Gedanken: Liebe oder Ruf nach Liebe -Anm. von mir). Wo Liebe ist, da muss dein Bruder sie dir geben aufgrund dessen, was sie ist. Doch wo ein Ruf nach Liebe ist, musst du sie geben aufgrund dessen, was du bist. Ich sagte schon, dass dieser Kurs dich lehren wird, wie du dich an das erinnern kannst, was du bist, um dir deine IDENTITÄT wiederzugeben. Wir haben bereits gelernt, dass diese IDENTITÄT mit anderen geteilt wird. Das Wunder wird zum Mittel, SIE zu teilen. Dadurch, dass es dich da mit deiner IDENTITÄT versorgt, wo SIE nicht wiedererkannt wird, wirst du SIE wiedererkennen. Und GOTT SELBST, DER auf ewig bei SEINEM SOHN sein will, wird jedes Erkennen SEINES SOHNES mit der ganzen LIEBE segnen, die ER für ihn hegt. Auch wird die Macht all SEINER LIEBE bei keinem Wunder fehlen, das du SEINEM SOHN schenkst. Wie könnte es dann irgendeine Rangordnung der Schwierigkeit unter ihnen geben?" * * Was für schöne Zeilen über das Wunder! Es "versorgt" uns mit unserer IDENTITÄt da, wo wir diese nicht erkennen. Das klingt, als würden Verschüttete von den Rettern mit den notwendigsten Nahrungsmitteln "versorgt". Und genau so ist es ja! Unsere IDENTITÄT ist uns verschütt gegangen im scheinbar unauflöslichen Konflikt der beiden Denksysteme, die unser gespaltener Geist mit großer Mühe voneinander getrennt hält und nichts mehr fürchtet, als dass sie sich an ein und demselben Ort begegnen könnten, der womöglich und im schlimmsten Fall der eigene Geist sein könnte! * Schau mal, wie sanft das Wunder dieses "Dissoziationsproblem" löst: Es ermöglicht genau diese Begegnung, und weil es von der LIEBE SELBST motiviert ist, kann es uns zeigen, dass die Wirkung unserer Bereitwilligkeit, das Auseinanderhalten der Denksysteme für einen Augenblick aufzugeben, alles andere als furchterregend ist: Wunder segnen immer alle, Wunder sind heilsam, führen zusammen, was getrennt schien und versöhnen, was der Stachel der Schuld auseinandergetrieben zu haben schien. Für einen Moment können wir akzeptieren, dass "unser" Denksystem in der Anwesenheit des SEINEN boden- und haltlos ist, und finden es ... .... wunderbar! * "Gott ist nur ein Wort", hab ich neulich wieder mal gehört und ich würde zustimmen, allerdings mit dem Zusatz: "Gott" ist nur ein Wort, aber SEIN WORT ist mehr als jedes unserer Wörter und alle unsere Wörter zusammen. GOTTES WORT ist die Totalität unseres SEINS, von der ER zu uns spricht in den Wundern. Man kann sie als ungewöhnliche, noch auf Erklärung wartende Geschehnisse oder Zufälle abtun. Man kann sie aber auch als das würdigen, was sie sind: Funken der TOTALITÄT, die uns, eingebettet in unsere Wahrnehmung, als Hilfe gegeben werden, den Heimweg zu IHM zu finden. Eine solche Würdigung achtet "Gott" - oder welches Wort auch immer man nehmen will - als die unbegreifliche QUELLE unseres SEINS und den VATER der LIEBE, DER mit SEINEM SOHN in ewiger Kommunikation bleibt. * Ob man eine solche Auffassung als romantische Umschreibung empfindet, die sich unbedingt einen "beschützenden Vater" erhalten will und sich nur nicht traut, "selbst SELBST zu sein" - oder als Akzeptanz der Wahrheit, die erst die Erinnerung an die eigene IDENTITÄT erlaubt, bleibt für jeden von uns in unserer freien Entscheidung. Nicht entschieden werden kann, was die WAHRHEIT IST, das liegt jenseits von Alternativen. Es bleibt also immer, egal was wir denken, bei EINER WAHRHEIT, und ja: ich glaube, SIE wird sich jedem auf seinem speziellen Weg zeigen, das genügt und ist wahrhaft die Basis für Vergebung auch in diesem Punkt: GOTT nimmt es mir nicht übel, wenn ich IHN eine Zeit lang für "nur ein Wort" halte! Damit sage ich natürlich, dass ER für mich mehr als eben dieses Wort ist und das möge wiederum mir die WAHRHEIT vergeben, falls ich damit an IHR vorbeizuschauen versuche. * Die Anerkennung unserer QUELLE und damit einer Hierarchie zwischen GOTT und SEINEM SOHN und die Wahrnehmung von Wundern gehen aus meiner Sicht Hand in Hand. Das eine bedingt das andere und beide sind das SELBE. Dieser wunderbare Satz: "Wo Liebe ist, da muss dein Bruder sie dir geben aufgrund dessen, was sie ist. Doch wo ein Ruf nach Liebe ist, musst du sie geben aufgrund dessen, was du bist" spricht von der nie abreißenden Kommunikation der LIEBE ... "... mit SICH SELBST", könnte man sagen, und das wäre genau so ein "richtiger" Halbsatz wie: Gott ist nur ein Wort. Wir würden versuchen, uns in die Abstraktion der Wahrheit hineinzudenken, und das funktioniert nicht. Die Wahrheit kommt zuerst mit den Wundern als Funke in unsere Wahrnehmung und wird sich jedem von uns beizeiten offenbaren als SIE SELBST. Wenn ER, der IDENTISCH IST mit SEINEM WORT, sagt, dass es meine Zeit ist. * Wie könnte es eine "Rangordnung der Schwierigkeiten unter ihnen", den Wundern, geben, wenn uns bewusst wird, dass sie uns gegeben werden, damit wir unsere IDENTITÄT mit ihrer Hilfe lernen zu erinnern? Im Moment des Gewahrwerdens eines Wunders wird mir vor Augen geführt, dass ich mich mit dir in EINE IDENTITÄT teile. * Und in dem sind alle Wunder gleich! <3 PS: Danke allen, die ein wenig oder ein wenig mehr mitgelesen oder kommentiert haben. Für mich war das sehr spannend, mal einen Abschnitt aus dem Textbuch so ausführlich mit Worten zu umkreisen. Dabei ist mir, v.a. durch die Kommentare (in der fb-Gruppe "Wunder des Kurs in Wundern"), erneut klar geworden, dass im Miteinander-Teilen in SEINEM NAMEN - also mit der Einladung an IHN, dieses Teilen zu segnen - dass auch in allem Üben des Kurses oder dem Sprechen über ihn eben diese gesegneten Begegnungen das Wesentliche sind, in denen meine IDENTITÄT, die ich mit dir teile, erfahrbar wird. Ich danke euch von Herzen, seid gesegnet mit den Wundern, die ER uns unaufhörlich schenkt. *** "Es ist unmöglich, sich allein und im geheimen an GOTT zu erinnern. Denn sich an IHN erinnern heißt, dass du nicht alleine bist und dass du gewillt bist, dich daran zu erinnern. Fasse keinen Gedanken für dich selbst, denn kein Gedanke, den du hegst, ist für dich selbst. Wenn du dich an deinen VATER erinnern möchtest, lass den HEILIGEN GEIST deine Gedanken ordnen, und gib nur die Antwort, mit der ER dir antwortet. Ein jeder sucht nach Liebe, so wie du, aber er erkennt es nicht, solange er sich nicht mit dir verbindet, um nach ihr zu suchen. Wenn ihr gemeinsam auf die Suche geht, bringt ihr ein derart mächtiges Licht mit, dass dem, was ihr seht, Bedeutung gegeben wird. Die einsame Reise scheitert, weil sie das ausgeschlossen hat, was sie finden wollte. " * "Wie GOTT mit dem HEILIGEN GEIST in dir kommuniziert, so übersetzt der HEILIGE GEIST SEINE Mitteilungen durch dich, damit du sie verstehen kannst. GOTT macht keine geheimen Mitteilungen, denn alles, was von IHM ist, ist vollkommen offen und allen frei zugänglich, da es für alle ist. Nichts lebt im geheimen, und was du vor dem HEILIGEN GEIST verbergen möchtest, ist nichts. Jede Deutung, die du einem Bruder auferlegst, ist sinnlos. Lass den HEILIGEN GEIST ihn dir zeigen und dich sowohl seine Liebe wie auch seinen Ruf nach Liebe lehren. Weder sein Geist noch deiner birgt mehr als diese zwei Ordnungen von Gedanken." * * "Fasse keinen Gedanken für dich selbst, denn kein Gedanke, den du hegst, ist für dich selbst." * Wie wäre das auch möglich, wenn Gedanken nur einen INHALT haben, den sie mit allen anderen Gedanken teilen? Einen Gedanken "für sich selbst hegen" zu können ist eine widersinnige Idee: Gedanken SIND die Ausdehnung SEINES GEDANKENS unseres EINSSEINS. Aber wir glauben eben, private Gedanken haben zu können. Das empfinden wir als elementar wichtig, überlebenswichtig sogar, wie sollen wir uns sonst in dieser Welt begreifen und organisieren? Und wie sollen wir uns schützen, wenn wir jeden unserer Gedanken offenlegen und mit allen anderen teilen? * Kein Gedanke "ist für mich selbst", sagt mir der unbestechliche Text, Gedanken können nicht vor anderen verborgen werden und ungeteilt bleiben: sie sind für alle, sie SIND die Kommunikation der SOHNSCHAFT. * " ... denn alles, was von IHM ist, ist vollkommen offen und allen frei zugänglich, da es für alle ist." * Über diese Tatsache kann ich mich nur täuschen, ich kann sie nicht verändern oder unwahr machen. Es ist so, wie es ist: ohne dich gibt es für mich gar kein Denken! Was mach ich dann denn ganzen Tag? Na von meiner Besonderheit träumen eben, und ich lasse dabei meine Gedanken den Traum der Getrenntheit nachzeichnen: ihre Form nehme ich als ihren Inhalt, und deshalb glaube ich, sie könnten separat sein. * Den EINEN INHALT der Gedanken aber kenne ich nicht mehr, seit ich dem Ego, das selbst nur ein Trugbild ist, erlaubt habe, meine Gedanken zu motivieren. Und das heißt ja nichts anderes als ihre Unterschiedlichkeit und Privatheit zu betonen und zu glauben, dass sie wahr sein können. * "Jede Deutung, die du einem Bruder auferlegst, ist sinnlos." Jede meiner eigenen Deutungen dessen, was du bist, leugnet die Verbundenheit unserer Gedanken und damit ihren INHALT. * ER aber ist unsere Verbindung zur QUELLE geblieben und kann mir meinen Bruder in SEINER DEUTUNG zeigen: ewig und unauflöslich verbunden mit mir in der LIEBE GOTTES und deswegen SO GESEHEN mit allen Formen seiner Gedanken nur LIEBE oder den Ruf nach IHR ausdrückend: den Ruf nach dem Ende des Traums. * "Weder sein Geist noch deiner birgt mehr als diese zwei Ordnungen von Gedanken." * Jedesmal, wenn ich das sehe, erlebe ich ein Wunder, und alle diese Wunder sind gleich, weil ich in allen das erfahre: Wir sind EINS geblieben, was auch immer ich gedacht habe! Das kann die Welt mir nicht glaubhaft gemacht haben. Alle Wunder sind gleich, weil der Sinn eines jeden Wunders ist, mir zu zeigen, WER es ist, DER mich überzeugt. Und dann, nach und nach, wenn sich die Erfahrungen ansammeln, höre ich ernstlich auf zu denken, ich könne auch nur einen privaten Gedanken an dir vorbeidenken. Dann denke ich mit IHM, was für ein von allen Qualen erlösendes Wunder! *** "Das einzige Urteil dabei (bei der Antwort der Macht GOTTES auf einen Ruf nach Hilfe, Anm. von mir) ist, dass der HEILIGE GEIST nur zwei Kategorien unterscheidet: Die eine ist die Liebe und die andere der Ruf nach Liebe. Du kannst diese Einteilung nicht verlässlich treffen, denn du bist viel zu verwirrt, um entweder Liebe zu erkennen oder zu glauben, dass alles andere nichts als ein Ruf nach Liebe ist. Du bist zu sehr an die Form gebunden, nicht an den Inhalt. Was du als Inhalt ansiehst, ist überhaupt nicht Inhalt. Es ist nur Form, sonst nichts. Du reagierst nämlich nicht auf das, was dir ein Bruder tatsächlich anbietet, sondern nur auf die jeweilige Wahrnehmung seines Angebotes, der zufolge das Ego es beurteilt." * "Das Ego ist unfähig, Inhalt zu verstehen, und interessiert sich auch gar nicht für ihn. Wenn die Form für das Ego akzeptabel ist, muss auch der Inhalt akzeptabel sein. Sonst greift es die Form an. Wenn du glaubst, du verstündest etwas von der »Dynamik« des Ego, dann lass mich dir versichern, dass du nichts davon verstehst. Denn aus dir selbst könntest du sie nicht verstehen. Das Studium des Ego ist nicht das Studium des Geistes. Tatsächlich genießt es das Ego, sich selber zu studieren, und zollt dem Unterfangen von Schülern, die es »analysieren« möchten und damit seine Wichtigkeit gutheißen, vollen Beifall. Dabei studieren sie nur eine Form mit einem bedeutungslosen Inhalt. Denn ihr Lehrer ist unvernünftig, obzwar sorgsam darauf bedacht, diese Tatsache hinter eindrucksvoll klingenden Worten zu verbergen, denen jedoch jeglicher zusammenhängende Sinn fehlt, sobald man sie zusammenfügt. * "Das ist typisch für die Urteile des Ego. Für sich scheinen sie Bestand zu haben, doch füge sie zusammen, so ist das Denksystem, das sich aus ihrer Verbindung ergibt, zusammenhangslos und äußerst chaotisch. Denn Form ist nicht ausreichend für Bedeutung, und der zugrundeliegende Mangel an Inhalt macht ein in sich zusammenhängendes System unmöglich. So bleibt die Trennung der vom Ego gewählte Zustand. Denn allein kann niemand das Ego wahrheitsgemäß beurteilen. Wenn aber zwei oder mehr in der Suche nach der Wahrheit sich verbinden, dann kann das Ego seinen Mangel an Inhalt nicht mehr verteidigen. Die Tatsache der Vereinigung sagt ihnen, dass es nicht wahr ist." * * Diese Einteilung haben wir schon oft gehört und - ich weiß nicht, wie es euch damit geht, für mich ging von ihr immer eine große Erleichterung aus: * Alles ist entweder Liebe oder ein Ruf nach Liebe. * Das zentriert alles auf die Liebe und endlich haben wir ein absolut praktisches Instrument der rechten Beurteilung aller Geschehnisse dieser Welt! Und hier also die kalte Dusche: ich kann diese Unterscheidung "nicht verlässlich treffen". Schade, aber stimmt, muss ich zugeben, wenn ich es versuche, scheitere ich genau an dem, was mir der Kurs hier sagt: Ich weiß gar nicht so genau, wie ich "Liebe erkennen" soll und schon gar nicht kann ich "glauben, dass alles andere ein Ruf nach Liebe ist". Ist auch wieder erleichternd, das zugeben zu dürfen: ich bin einfach zu verwirrt, um diese Unterscheidung klar treffen zu können. Danke, Jesus, an Deiner Hand kann ich das zugeben! * Ich finde, hier lohnt es sich, genau hinzuschauen. Das ist eine erstklassige Gelegenheit, mir nochmal ganz klarzumachen, wofür der HG für mich überhaupt wichtig ist, wo ich doch letzten Endes selbst der SOHN GOTTES bin - angeblich... Genau: weil ich's nicht glauben kann! Wer oder was soll denn diese Unterscheidung treffen in mir, dem der Glaube fehlt, dass dies eine sinnvolle, tragfähige Unterscheidung ist? Also anders ausgedrückt: dass keine andere Unterscheidung irgend einen Sinn macht? In dieser Ausschließlichkeit kann ich das selbst nur sehr abstrakt denken, aber glauben... als wahr ansehen... all meine Wahrnehmung davon tragen lassen??? Nein. * Jesus sagt mir hier in diesem Text: Brauchst du auch nicht, mein Bruder, musste ich auch nicht "können". Dafür, um dieser Unterscheidung zu erlauben, unseren Geist wieder heil werden zu lassen, hat GOTT den Heiligen Geist eingesetzt! Es ist die Art, wie ER unterscheidet! * Ich weiß: das wirft sofort wieder die Frage auf: Wer setzt hier wen ein und wie soll das Sinn machen, wenn doch alles EINS IST und es keine Zeit gibt, in der irgendetwas eingesetzt werden kann und braucht? Aber solange wir uns in der Wahrnehmung erleben, bleibt es die Wahrheit der "wahren Welt" - die die absolute WAHRHEIT im Unterschied zu der Welt der Nichtvergebung nicht mehr leugnet - GOTT ist die QUELLE, WIR SIND SEIN SOHN, ER hat UNS erschaffen und nicht umgekehrt, und dieser kleine Unterschied in der Hierarchie erzeugt Wahrnehmung und macht einen HEILIGEN GEIST notwendig, DER die Kommunikation zwischen VATER und SOHN sicherstellt. Wenn wir aus der Position heraus, in der wir uns hier erleben, die lebendige (!) Anwesenheit des HG für unnötig erklären und sagen: das bin ja auch "ich", ich bin ja letzten Endes der Ganze Geist, ich bin das SELBST, ich brauch keinen HG, DEN ich ja erst von "mir" trennen müsste, um mich an IHN wenden zu können ... ...dann leugnen wir die Hierarchie, die GOTT SELBST für unseren Weg zu IHM zurück festgelegt hat - ein Weg, der die Wahrnehmung nicht überspringen, sondern transzendieren soll. Den letzten Schritt aus der Wahrnehmung heraus... macht ER. * Wenn wir uns also an einen HG oder an Jesus etc. wenden, dann ist das kein Zeichen dafür, dass wir noch nicht bereit sind, zu unserem SELBST zu stehen - wie sollten wir das, wenn wir noch nicht mal "zuverlässig zwischen Liebe und Ruf nach Liebe unterscheiden" können? - sondern entspringt der Akzeptanz unserer QUELLE. Und dahin will uns der Kurs locken, in diese Akzeptanz. * Die Textstelle fasst diese Verhältnisse ganz lapidar so zusammen: "Das Ego ist unfähig, Inhalt zu verstehen, und interessiert sich auch gar nicht für ihn." Und wir, wir sind wenigstens noch zum Teil mit ihm identifiziert und denken "in Form", in Wörtern zum Beispiel, hängen an der Wahrnehmung und sind deshalb unfähig, ohne einen HG eine Unterscheidung zu treffen, die voraussetzen würde, dass wir den einzigen "Inhalt" aller Dinge von uns aus erkennen: LIEBE. * Und was hat das mit der Gleichheit der Wunder zu tun? Sie lehrt uns eben genau dies: dass es nur diesen einen INHALT gibt. *** "Es wird dir schwierig erscheinen zu lernen, dass du keine Basis hast, um deine Gedanken zu ordnen. Diese Lektion lehrt dich der HEILIGE GEIST, indem Er dir die leuchtenden Beispiele von Wundern gibt, um dir zu zeigen, dass deine Art zu ordnen falsch ist, dass dir aber ein besserer Weg angeboten wird. Das Wunder gibt auf jeden Hilferuf genau die gleiche Antwort. Es beurteilt den Ruf nicht. Es begreift ihn nur als das, was er ist, und antwortet entsprechend. Es erwägt nicht, welcher Ruf lauter oder größer oder wichtiger ist. Du magst dich fragen, wie man dich, der du noch immer an das Urteilen gebunden bist, bitten kann, zu tun, was kein Urteilen deinerseits erfordert. Die Antwort ist ganz einfach. Die Macht GOTTES, und nicht die deine, erzeugt Wunder. Das Wunder selbst ist nur das Zeugnis dafür, dass du die Macht GOTTES in dir hast. Das ist der Grund, weshalb das Wunder alle gleichermaßen segnet, die daran teilhaben, und aus diesem Grund hat auch jeder Teil daran. GOTTES Macht ist grenzenlos. Und da sie immer maximal ist, bietet sie auf jeden Ruf eines jeden alles an. Es gibt hier keine Rangordnung der Schwierigkeit. Auf einen Ruf nach Hilfe wird Hilfe gegeben." * * Was für eine Logik! Man kann sie anschauen, an welcher Ecke man will, sie ist keine Herleitung wie "unsere" Logik, sondern sagt in jedem Aspekt immer das eine Selbe: Lass IHN dir eine vollkommen andere Ordnung zeigen, die du dir selbst nicht mal ausdenken könntest, dann brauchst du keine her - ab - oder umleitende Logik mehr! * Wie gesagt: das wird uns angeboten, ohne unsere Ordnung, als auch nicht unsere Logik anzugreifen. Jedes Wort strahlt diese Freundlichkeit aus: bleib ruhig bei dem, was jetzt für dich richtig und logisch ist, du wirst schon sehen, wie das alles ineinander aufgeht! * Ein Aspekt des Wunders wird hier beispielsweise genannt, der für mich mit zu dem Teil des Wundererlebens gehört, das mich am meisten davon überzeugt, gerade mitten in einem Wundergeschehen zu sein: Das Wunder "segnet alle gleichermaßen". Das ist tatsächlich immer so gewesen in meinem Erleben: das Wunder verschafft niemandem Vorteile, bringt niemanden groß heraus, ist in keinster Weise eine "Show", sondern eine Demonstration der für unsere weltlichen Begriffe unfassbaren Tatsache, dass Jetzt, in diesem Moment und in jedem Moment alle gleichermaßen gesegnet sind! Und damit hilft es uns, weil es diese einzige Tatsache unseres Miteinander-Gesegnetseins aus der Abstraktion - die dieser Gedanke aus unserer "am Urteilen gebundenen" Sicht ist: schlicht und ergreifend unvorstellbar - in ein konkretes Erleben übersetzt, und so "Miteinander-Gesegnetsein" innerhalb der Wahrnehmung demonstriert. * Dass unser Anteil daran ist, den Schuldgedanken fallenzulassen und um diese Sicht zu bitten, wird daran offensichtlich. Wir richten unsere Sinne auf das Wunder aus, wir halten es für möglich, wir werden wundergesinnt. * Meine Schwiegermutter, die Gute, lebt ja nun seit einiger Zeit bei uns in der Nähe in einem Seniorenheim. Seitdem geht es ihr körperlich wesentlich besser als zuvor, sie bewegt sich viel mehr und hat viele neue Hobbys entdeckt. Alles gut also. Aber sie ist eben auch schon eine ältere Dame mit ihren spezielle Sorgen und Nöten, die sich so im Alter einstellen. Wir fahren dreimal in der Woche hin und da war es zunächst immer so, dass wir von ihr mit den eher trüben Wolken ihres Gemüts begrüßt wurden, spezielle Ängste spielen da eine Rolle und eben die immer im Hintergrund bohrende Frage: bin ich geborgen oder fall ich jetzt übern Rand? Nach einer halben Stunde hatten wir sie dann immer wieder beruhigt und sie fand zu dem äußerst sonnigen Teil ihres Innenlebens zurück, das man von außen als freundliches, sehr zugewandtes und liebevolles Verhalten erlebt. Bis wir, meine Frau und ich, eines Tages, als wir wieder mal aufbrachen zu der fünfundvierzigminütigen Reise zu ihr, bemerkten, dass wir beide irgendwie missmutig waren, ganz unspezifisch: schlecht gelaunt. Da entschlossen wir uns, ein "Experiment" zu wagen: wir einigten uns darauf, uns bei Beginn einer jeden solchen Fahrt zur Frau Mama gegenseitig dazu anzuhalten, alles, was wir an heimlich-leisen Vorwürfen oder an sonstigen Aggressionen gegeneinander in uns vorfänden, bewusst fallenzulassen in der Annahme, dass sich das auf die "Befürchtungswolke" der Mama auswirken würde, von der uns klar war, dass sie sich sehr an uns orientierte und sich entsprechend tief mit uns verbunden hatte. Seitdem ist die geschilderte "Begrüßungsphase" einfach entfallen. Das dunkle Wölkchen ist noch da, wird aber nur andeutungsweise von ihr mitgeführt und längst nicht mehr so intensiv ausgelebt wie zuvor. * Das Wunder unseres "Miteinander-Gesegnetseins" demonstriert sich hier, indem es zeigt, dass es "alle Beteiligten und damit alle gleichermaßen segnet". * "GOTTES Macht ist grenzenlos. Und da sie immer maximal ist, bietet sie auf jeden Ruf eines jeden alles an. Es gibt hier keine Rangordnung der Schwierigkeit. Auf einen Ruf nach Hilfe wird Hilfe gegeben." * Solche Erlebnisse lassen es wirklich leichter und leichter werden zu akzeptieren, dass wir "keine Basis haben, um unsere Gedanken zu ordnen". Sie SIND ja schon so schön geordnet!!! *** "Vielleicht bist du der fehlenden Konkurrenz zwischen deinen Gedanken gewahr geworden, die, selbst wenn sie in Konflikt miteinander sind, zusammen und in großer Zahl auftreten können. Vielleicht bist du tatsächlich so daran gewöhnt, dass es dich fast nicht überrascht. Du bist es jedoch ebenfalls gewohnt, einige deiner Gedanken als wichtiger, größer oder besser, weiser oder fruchtbarer und wertvoller als andere einzustufen. Das trifft auf die Gedanken zu, die denen durch den Sinn gehen, die für sich getrennt zu leben meinen. Denn einige sind Widerspiegelungen des HIMMELS, während andere vom Ego motiviert sind, das nur scheinbar denkt." * "Das Ergebnis ist ein verflochtenes und wechselhaftes Muster, das niemals ruht und niemals still ist. Es zieht unaufhörlich über den Spiegel deines Geistes, und des HIMMELS Widerspiegelungen währen nur einen Augenblick und verblassen, sobald die Dunkelheit sie auslöscht. Wo Licht war, beseitigt die Dunkelheit es in einem Augenblick, und wechselnde Muster von Licht und Schatten treiben ständig durch deinen Geist. Das bisschen geistige Gesundheit, das noch übrig ist, wird durch das Empfinden einer Ordnung, die du aufstellst, zusammengehalten. Doch schon allein die Tatsache, dass du das tun und irgendeine Ordnung in das Chaos bringen kannst, zeigt dir, dass du kein Ego bist und dass mehr als ein Ego in dir sein muss. Das Ego nämlich ist das Chaos, und wenn du nur aus ihm bestündest, wäre gar keine Ordnung möglich. Doch wenn auch die Ordnung, die du deinem Geiste auferlegst, das Ego begrenzt, so begrenzt sie dich nicht minder. Ordnen heißt urteilen und durch Beurteilung arrangieren. Deshalb ist das nicht deine Funktion, sondern die des HEILIGEN GEISTES." * * Diese zwei kleinen Absätze stellen einen erstaunlichen Rundgang durch unseren Geist dar, geführt von einem wahrhaft wunderbaren Lehrer, der mit ein paar Sätzen weit mehr sagt, als die Psychologie je zusammgetragen hat. Die wahrhafte Größe dieses Lehrers zeigt sich für mich da, wo er uns zwar im Chaos unserer Gedankenwelten kreisend auffindet, gleichzeitg aber die Ordnnung, die wir dennoch in dieses Chaos bringen - auch z.B. die psycho-logische - würdigt als Funke des LICHTS, das ER gekommen ist, um ES uns vollends zugänglich zu machen. * ER sagt uns, dass ER in all unseren Gedanken den unverlöschlichen Funken erkennt und dass keiner dieser Gedanken die Ordnung wirklich stören kann, die ER uns zeigen wird. * Und dies sei unser einziger Irrtum: dass wir glaubten, wir müssten diese Ordnung selbst in das Chaos einführen, was ein gespaltener Geist, der glaubt, es gäbe Gedanken, die in Konflikt oder paradox oder auch nur wichtiger oder irgendwie anders sein können als andere, nicht leisten kann. * "Das Ego denkt nur scheinbar", und deshalb sind alle Gedanken, die "durch das Ego motiviert sind", sich lediglich ihrer wahren QUELLE nicht bewusst und in der Form, in der wir sie z.B. als "wichtig" wahrnehmen, vollkommen bedeutungslos. Die Ordnung, die wir mit dem gespaltenen Geist noch hinkriegen, ist dennoch in den Augen unserers Lehrers ein Funkeln des LICHTS. Es ist also alles andere als "egal", ob wir beispielsweise gerecht miteinander umgehen, unsere Kinder gut behandeln, Regeln der Kommunikation finden und pflegen, etc.: das ist unsere Ordnung, die wir noch rausstemmen aus dem Chaos. Jesus jedenfalls würdigt sie in diesen Absätzen für mein Lesen, und das finde ich so groß! Denn danach kann ich mir von IHM anhören, dass meine Ordnung, also z.B. auch mein Denken über den Kurs und über meine Brüder und über mich selbst, zwar "das Ego begrenzt und zeigt, dass ich mehr bin als es", aber dass eben dieselbe Ordnung, die mir erst mal hilft, mich notdürftig zu orientieren, "mich selbst begrenzt"! * Das "verflochtene und wechselhafte Muster, das niemals ruht und niemals still ist - oh ja, das kenne ich gut! Und auch, wie schnell manchmal die "Widerspiegelungen des HIMMELS", wenn ich sie wahrnehme, verblassen und wieder von einem "ordentlichen Denken" überschrieben zu werden scheinen. Das kennen vielleicht die meisten von uns Kurslern auch z.B. mit den Gedanken der Tageslektionen: wie oft hatte ich sie gerade gelesen und einen Moment später waren sie wie weggeblasen aus meinem Geist! * Und dann eben .... die Wunder... erlebt und gleich wieder ganz vergessen oder umbeurteilt als Zufall, unwesentliches Nebengeschehen etc. * " ... des HIMMELS Widerspiegelungen währen nur einen Augenblick und verblassen, sobald die Dunkelheit sie auslöscht. Wo Licht war, beseitigt die Dunkelheit es in einem Augenblick ... " * Diese Innenschau des gespaltenen Geistes, durch die wir hier geführt werden, kommt mir so komplett, so vollständig vor! "So ist es", hab ich immer wieder gedacht beim Lesen und: hätte ich mich ohne diesen gütigen Lehrer, der in meiner himmelschreiend provisorischen Ordnung noch das Funkeln des LICHTS sieht - hätte ich mich getraut, da so schonungslos hinzuschauen, wie ich das jetzt tue? * Ich darf weiter schauen, dass ich genug Geld habe, um klarzukommen, ich darf auf meine Gesundheit achten und ich muss auch meinen an weltlicher Logik orientierten Verstand nicht verdammen. Ja, und ich darf auch Wundererlebnisse wieder in meine Ordnung aufnehmen, wenn sie mir noch Schwindelgefühle verursachen! * Jesus macht mir lediglich den Vorschlag, das zu bedenken: "Ordnen heißt urteilen und durch Beurteilung arrangieren. Deshalb ist das nicht deine Funktion, sondern die des HEILIGEN GEISTES." * Dann ordne mich bitte um, lieber HG, ich bin bereit! Verbinde die Funken meiner Ordnung mit den Strahlen DEINES LICHTS und lass SEINE Widerspiegelungen in mir wach bleiben! Amen *** "Wunder konkurrieren nicht miteinander, und die Anzahl derer, die du wirken kannst, ist grenzenlos. Sie können gleichzeitig und Legion sein. Das ist nicht schwer verständlich, wenn du dir erst einmal vorstellen kannst, dass sie überhaupt möglich sind. Was schwerer zu begreifen ist, ist das Fehlen einer Rangordnung der Schwierigkeit, was das Wunder als etwas abstempelt, das von anderswoher kommen muss und nicht von hier. Vom Standpunkt der Welt aus ist das unmöglich." * * In den Kommentaren zu den vorangegangenen Absätzen ist die Frage nach dem "Wozu" gestellt worden. Wozu dienen Wunder? Das macht diese Textstelle für mich so bemerkenswert, dass sie auf diese Frage nämlich eine Antwort gibt, die mich baff macht durch ihre Schlichtheit, Klarheit und Eindeutigkeit. Und durch die Ruhe, die von ihr ausgeht, in der ich irgendwie spüre: hier ist das Ende der Fragen. * Die Einladung an den HG, meine Sicht auf die Dinge zu deuten - meine Vergebung - "wirkt" Wunder. Immer und in jedem einzelnen Fall. Das wird oft genug im Kurs gesagt und auch, dass ich der Wunder, die ich mit meiner Vergebung wirke, oft nicht gewahr werde. Im ersten Kapitel steht dazu eine meiner Lieblingsausführungen zum Wunder: * "Dass das Wunder Wirkungen auf deine Brüder haben kann, die du möglicherweise nicht wahrnimmst, soll dich nicht kümmern. Das Wunder segnet immer dich. Wunder, die du nicht gebeten wirst zu wirken, haben ihren Wert nicht eingebüßt. Sie sind immer noch ein Ausdruck deines eigenen Zustands der Gnade, doch sollte der Handlungsaspekt des Wunders meiner Kontrolle unterstehen, weil ich des ganzen Planes vollständig gewahr bin. Der unpersönliche Charakter der Wundergesinntheit sichert deine Gnade, aber nur ich bin in der Lage, zu erkennen, wo sie gewährt werden können." (T-1.III.8) * In meiner Vergebungshaltung, durch die Einladung an den HG, die Deutung einer Situation zu übernehmen, bin ich "wundergesinnt". Das setzt wahrlich voraus, dass ich Wunder "für möglich halte". Für mich ist das die einfachste Art geworden, in die Vergebung zu kommen: Wunder einfach nur für möglich zu halten. Der "Handlungsaspekt" soll aber IHM überlassen werden: ER gibt die Wunder da, wo sie hilfreich in SEINEM Sinne sind. Und dennoch gilt: Jeder Akt der Vergebung wirkt Wunder, "und die Anzahl derer, die du wirken kannst, ist grenzenlos." Wir wirken die Wunder, ER ist ihr GEBER, und deshalb werden wir nur hier und da - und meist in für uns unerwarteter Form - ihrer Wirkungen gewahr. * Ich hoffe, es ist deutlich geworden, dass ich damit als Diskussionsbeitrag die Meinung vertrete, dass das "Wunder", wie es der Kurs meint, einen konkreten Aspekt hat, eine Wirkung, die von IHM gegeben wird und sich hier in der von uns als konkret erlebten Illusionswelt als konkretes Heilungsgeschehen zeigt. * * Ein klitzekleines, unscheinbares Wundererlebnis hatte ich letzte Woche mit meiner Frau: Ich gebe ja zu: ich lasse manchmal Sachen rumliegen, die aufgeräumt gehören, fasse statt an die Klinke der Glastür ans Glas, um sie zu öffnen (seufz!) und hinterlasse die Küche nach meinen Bemühungen um die Nahrungsmittelzubereitung unteroptimal - ihr versteht schon. Meine Frau begegnet dem mit großer Nachsicht und Geduld, wenngleich sie es noch nicht aufgegeben hat, mich diesbezüglich in einen höheren Bewusstseinszustand versetzen zu wollen ... :-) Jetzt stand seit drei Wochen dieser Becher Peckeleck auf dem Küchentresen! Kennt ihr? Zuckerrübensirup, sehr lecker, aber hochgefährlich! Sobald man den Deckel einmal aufgemacht hat, kann man als normaler, feinmotorisch durchschnittlich entwickelter Mensch davon ausgehen, dass innerhalb kürzester Zeit die gesamte Umgebung Spuren dieses hochgradig klebrigen Zeugs aufweist! Deshalb bin ich in der Benutzung des Sirups ohnehin leicht gehemmt, und was diesen speziellen Becher angeht, noch aus einem anderen Grund: mein kürzlich verstorbener Freund hatte nach seinem Schlaganfall eine Geschmacksstörung. Ich war auf die Idee gekommen, ihm Peckeleck zu empfehlen, das er sich ins Essen mischen konnte und das hatte gefruchtet: er war fast süchtig nach dem Zeug geworden. Besagter Zuckertopf war der letzte, den ich für ihn noch eingekauft hatte und den mir seine Frau nach seinem Tod wieder mitgegeben hatte. Ich hatte ihn nur einmal kurz geöffnet und danach nicht wieder, und weil das ja nun alles auch mit Emotionen verbunden ist, war ich mir in dieser Sache so sicher: seit mindestens zwei Wochen hatte ich das Ding nicht angerührt! Meine Frau war anderer Meinung: das konnte nicht sein! Sie konfrontierte mich mit der Tatsache, dass sie seit über einer Woche kleine Tröpchen des zähen Zuckersaftes direkt neben dem Topf vom Tresen entferne und dass sie darauf jetzt endgültig keine Lust mehr habe. Meine Versicherung, das Ding nicht angerührt geschweige denn geöffnet zu haben, verhallte ungeglaubt! Das verletzte mich und brachte mich auf: ich wurde von ihr als jemand hingestellt, der die Unwahrheit sagt, um seine Schuld nicht zugeben zu müssen. Und schon verhakten wir uns für einen viel zu langen, traurigen Moment in gegenseitigen Vorwürfen: ich war der Lügner, sie diejenige, die mich eines Vergehens bezichtigte, dessen ich mich nicht schuldig fühlte! * Zum Glück haben wir es uns angewöhnt, in solchen Fällen sofort eine Entscheidung zu fällen: Wir wollen Probleme nicht unter Beibehaltung des Schuldgedankens lösen! Wir ließen also beide (!) ganz bewusst den Vorwurf fallen. Was blieb? Noch mal in die Küche zu gehen und ohne den Schuldgedanken zu fragen, was denn hier Sache war. Tatsächlich sah ich jetzt auch den kleinen Tropfen Sirup neben dem Becher. Ich hatte eine Idee: vielleicht klebte doch von der letzten Benutzung noch was unterm Rand und tropfte von da herunter. Aber nein, außer einer winzigen braunen Sirupspur nichts zu sehen! Aber die Kraft reichte: wir kehrten dennoch nicht zurück in den Vorwurf und sagten okay, keine Ahnung, wie das zugegangen ist, aber so, ohne Schuld, geht es uns einfach besser. Und in diesem Moment kam in mir das wohlvertraute Vergebungsgefühl auf: ich will die Antwort nicht selbst geben, sag DU! * Am nächsten Morgen rief mich meine Frau in die Küche: schau dir das an! In einer feinsäuberlichen Kreisbahn rund um den Becher befanden sich jetzt keine kleinen, sondern vergleichsweise dicke braune Tropfen Sirup, sechs an der Zahl! Der Becher und seine Perlenkette, wir standen da wie Hänsel und Gretel vor der Hexe! Dann dämmerte uns gleichzeitig die Lösung: die enorme Hitze der letzten Woche, die auch die Wohnung stark aufgeheizt hatte, hatte den Zucker oder die Druckverhältnisse oder beides so verändert, dass das süße Zeugs per Adhäsionskraft innen an den Wänden hochgekrochen sein musste und dann eben doch vom Rand heruntergetropft war! Die Anordnung der Tropfen ließ da keinen zweifel mehr dran übrig. *. Reine Physik. Kein Wunder. Oder doch? * Nicht der Vorgang war das Wunder, sondern der Hergang! Wenn ich sage, das ist für mich ein Wundererlebnis gewesen, sage ich damit, dass da eine "aktive Kraft" war, die das Geschehen gelenkt hat. Dass es kein "Zufall" war, dass wir nicht am Abend schon auf die Lösung gekommen waren, wodurch wir gezwungen waren, unsere Entscheidung, die Sache ohne Schuldgedanken anzuschauen, vor uns noch einmal durchzusetzen. Und dass es in diesem Sinne auch kein "Zufall" war, dass die Situation erst am nächsten Morgen eindeutig wurde. * Das sage ich damit und ja: das erlebe ich so! * Das GANZE, der HEILE, ungetrennte GEIST, hat uns geholfen, das Niederlegen des Schuldgedankens als den besseren Weg zu erkennen. Ich könnte auch sagen: mein Freund hat uns geholfen, und auch das fühlt sich für mich richtig an. * Und deshalb bin ich so baff vor der Einfachheit der Antwort des Absatzes auf das "Wozu?" der Wunder: Dass ich sie als solche zulasse, dass ich sehen lerne, wie sie alle Grenzen meiner Vorstellungswelt unterschiedslos überwinden, dass ich erkenne, wie sie alle Mittel nutzen und "Schwierigkeit" für sie überhaupt keine Kategorie ist, soll mich überzeugen von etwas, was die Welt sich nicht vorstellen kann: Dass das Wunder "von anderswoher kommen muss und nicht von hier" und dass dort meine wahre Heimat und mein Friede ist. *** "Im HIMMEL wird die Wirklichkeit mit anderen geteilt und nicht gespiegelt. Indem GOTTES SOHN ihre Widerspiegelung hier mit anderen teilt, wird ihre Wahrheit zur einzigen Wahrnehmung, die er akzeptiert. So dämmert die Erinnerung an seinen VATER in IHM auf, und er kann sich nicht länger mit etwas anderem als seiner eigenen Wirklichkeit zufrieden geben. Du auf Erden hast keine Ahnung von der Grenzenlosigkeit, denn die Welt, in der du scheinbar lebst, ist eine Welt der Grenzen. In dieser Welt ist es nicht wahr, dass irgend etwas ohne Rangordnung der Schwierigkeit geschehen kann. Das Wunder hat daher eine einzigartige Funktion und wird von einem einzigartigen LEHRER motiviert, DER die Gesetze einer anderen Welt in diese bringt. Das Wunder ist das einzige, was du tun kannst, das Rangordnungen transzendiert, da es nicht auf Unterschieden, sondern auf Gleichheit beruht." * * Bettina hat in ihrem Kommentar zum vorangegangenen Text (zu T-14.X.1) und zu der Frage, was im Kurs eigentlich gemeint sei mit "Wunder", etwas Interessantes gesagt: "Wunder“ ist der optimale Begriff , finde ich ! Auch in der illusionären Welt und ihrem Sprachgebrauch steht das Wort ja für etwas, das der Verstand und die Logik nicht erklären können. Und das können sie auch bei den von Jesus gemeinten Wundern nicht." So sehe ich das auch. Da ist der Schnittpunkt von "unserer", also der ego-geführten Deutung der Wunder und der Bedeutung, die uns der HG oder Jesus vermitteln will: sie sind mit mit Sinn und Verstand, mit Logik und aus unserer Erfahrung mit uns und der Welt nicht zu erklären. * Wenn man sich diesen Schnittpunkt betrachtet, wird eins schnell klar: hier treffen sich zwei verschiedene Wege in einem Punkt, der sich äußerlich gleicht, aber es bleiben zwei verschiedene Wege! Das Ego kann mit "Wunder" nicht dasselbe meinen wie der HG! * Jeder hat schon Wunder erlebt und z.B. wie Gabriella gestern in ihrem Kommentar: "Dich schickt der Himmel" in einem solchen Moment gesagt, wo etwas Unfassbares und vielleicht Hilfreiches geschehen ist. Das Ego kann solche Momente nicht verhindern, aber es kann sie deuten! Hier, beim Wunder, wo der Himmel selbst einen Funken Licht auf die Welt wirft, ist das seine einzige Chance, und mit seiner Deutung des Wunders wird seine schärfste Waffe sichtbar: es leugnet den Geber des Wunders. * Zu Wundern, die sich leicht übersehen lassen - und das sind wahrhaftig die meisten - sagt es gern "Zufall". Wird es deutlicher, gibt es zu, dass da etwas Unerklärliches abgeht, besteht aber darauf, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis man eine Erklärung gefunden hat. Und wenn das Wunder laut und deutlich wird, nicht mehr zu übersehen ist und weit und breit keine Erklärung in Sicht ist, dann spielt es seine subtilste Abwehr gegen den HIMMEL und damit die effektivste Leugnung des Gebers der Wunder aus: es sagt dir: toll, ein Wunder! Du kannst stolz sein, das ist etwas ganz Besonderes! * Ich behaupte mal, dass sich niemand von uns, wenn er anfängt, sich auf Wunder bewusst einzulassen, dieser Ego-Falle gänzlich entziehen kann. Mit Wundern gesegnet zu werden und das als Auszeichnung und besondere Ehre zu empfinden - das ist einfach megareizvoll, da hat Egon uns bei unserem Traum, den Problemen durch Besonderheit zu entkommen. Ich mache in dieser Verführbarkeit ganz sicher keine Ausnahme! Aber inzwischen weiß ich, dass der HIMMEL eine kleine Träne weint, wenn ich das Wunder derart missverstehe. * Ich verallgemeinere mal, nach meiner Beobachtung ist das erlaubt, aber das lasse ich natürlich dahingestellt: Wir kommen als Kursler nach dieser Phase des Traums von der Besonderheit in der Frage der Wunder (wir sind keine Wunderheiler geworden, konnten viele unserer Probleme nicht wegwundern und mussten zusehen, wie sich Vieles, Vieles, sind wir ehrlich: das Meiste unseren Bemühungen der Vergebung und wundersamen Beeinflussung schlichtweg entzogen hat), in eine neue Phase: Wir werden sozusagen erwachsen in dieser Frage und nehmen uns zurück. Jetzt ist das Wunder, wie der Kurs es meint, "die Berichtigung des Geistes" und wir wollen von Auswirkungen "im Äußeren" nichts mehr hören. Wir streuen Asche über unser Haupt und gestehen, dass wir in diesen "Äußerungen" nur das Besondere gesucht haben, und begründen mit den Kursgedanken, dass es darum nicht gehe. Manchmal geschieht schon was Wunderbares, aber darauf soll nicht mehr das Augenmerk gerichtet werden. * Der Sack ist zu und Egon reibt sich die Hände: er hat uns zurückgeholt in die Leugnung des Gebers der Wunder, und er ist sich ziemlich sicher, dass wir aus dieser Selbstverleugnung nicht mehr rauskommen. * Nach dieser Schilderung auch meines eigenen Scheiterns im Begreifen der Wunder - sozusagen nach der Kreuzigung aller lebendigen Impulse um dieses Herzklopfen bereitende Wort "Wunder" und dem Aushauchen des letzten Athemzugs der Hoffnung, irgendetwas mit seiner Hilfe in eine spezielle Wunschrichtung manipulieren zu können - kommt jetzt natürlich die Auferstehung des Wunders: das Wunder selbst. * Was also meint Jesus mit "Wunder"? Um das zu erfahren, braucht man nur das obige Zitat gründlich einzuathmen, und schon lebt es wieder, das Wunder, Halleluja! An den "Effekten" der Wunder soll unser Bick nicht hängenbleiben, um sie nicht wieder in den Dienst der Leugnung des HIMMELS zu stellen. Aber wir sollen sie ganz sicher auch nicht leugnen, sondern sie dankbar als Hilfestellungen annehmen. Als Hilfestellungen, ihren GEBER, unsere QUELLE zu erinnern. Das ist ihr eigentlicher Zweck. Dass wir die Wunder nicht oder nur selten gesehen haben, ist nur der Tatsache geschuldet, dass wir unsere Wunscherfüllungsbrille aufhatten, als wir nach ihnen Ausschau hielten. Ihr GEBER gibt sie unaufhörlich als eben diese Hilfe, IHN wieder zu erinnern. Sie "beruhen auf Gleichheit" und nicht "auf Unterschieden", deshalb sind sie uns entgangen oder haben wir sie uns von Egon wieder entreißen lassen. Wenn wir mit IHM auf die Wunder schauen, haben sie in der Tat nichts Besonderes mehr, das irgendwen herausheben und alle anderen im Leid zurücklassen könnte, sondern spiegeln die allgegenwärtige HILFE, DIE um uns ist. Und diese "Widerspiegelungen der Wirklichkeit" soll der SOHN GOTTES, wie es der Text sagt, mit seinen Brüdern hier in der Welt der Wahrnehmung teilen. Wir werden zu "Wunderwirkenden" einfach dadurch, dass wir Wunder für möglich halten! Nicht in der Vorstellung, unsere privaten Wünsche wahr werden zu lassen, sondern in der Einwilligung, uns mit unseren Brüdern gemeinsam an die Wirklichkeit zu erinnern, in der kein Wunder mehr nötig ist. * * Als Anita Moorjani ("Heilung im Licht") nach ihrem Nahtoderlebnis zurückkam und ihre Krebserkrankung einfach so abwarf, brauchte sie nach eigener Schilderung eine ganze Zeit - in der sie schon, beseelt von diesem Erlebnis, weltweit Vorträge hielt - bis ihr bewusst wurde, dass nicht ihre spektakuläre Körperheilung, sondern die Botschaft von der Grenzenlsoigkeit der HILFE und der Allverbundenheit der LIEBE zu verbreiten ihre Aufgabe war. * Die "Gleichheit der Wunder" zu sehen, das Fehlen einer "Rangordnung der Schwierigkeiten", soll nichts anderes als uns die Gesetze der Wirklichkeit näherzubringen und glaubhaft werden zu lassen. *** "Wenn keine Wahrnehmung zwischen GOTT und SEINEN Schöpfungen oder zwischen SEINEN Kindern und den ihren steht, muss die Erkenntnis der Schöpfung ewig weitergehen. Die Spiegelungen, die du in der Zeit in den Spiegel deines Geistes annimmst, bringen die Ewigkeit nur näher oder weiter in die Ferne. Aber die Ewigkeit selbst liegt jenseits aller Zeit. Reiche aus der Zeit hinaus und berühre sie mit Hilfe ihrer Spiegelung in dir. Dann wirst du dich weg von der Zeit der Heiligkeit zuwenden, so sicher, wie die Widerspiegelung der Heiligkeit jeden aufruft, alle Schuld wegzulegen. Spiegele den Frieden des HIMMELS hier wider, und bringe diese Welt zum HIMMEL. Denn die Widerspiegelung der Wahrheit zieht einen jeden hin zur Wahrheit, und indem er in sie eingeht, lässt er alle Widerspiegelungen hinter sich." * Das "Wunder" steht als Wort schon im Titel unseres blauen Buchs, und wir kennen die Geschichte von Helen Schucman, in der sie erzählt, wie sie Jesus gefragt habe, ob er das Wort an der Stelle nicht lieber streichen wolle, weil die Kursschüler damit nicht klarkämen - und Jesus sich geweigert habe! Köstlich, oder? Das kann natürlich eine Geschichte sein, die irgendwer Helen untergejubelt hat, es ist auch nicht so wichtig, ob sie "stimmt". Sie zeigt jedenfalls, dass eine gewisse Unsicherheit besteht, was diesen Begriff angeht und wie ihn der Kurs gebraucht und versteht. * Für mich ist diese Frage immer elementar gewesen, einfach deshalb, weil mein Zugang zur Spiritualität Erlebnisse waren, zu denen ich gesagt hatte: "Das ist ein Wunder!" Da kannte ich noch keinen Kurs in Wundern. Und als ich ihn kennenlernte, und wie er schon in den "Grundsätzen der Wunder" des ersten Kapitels und durch das ganze Werk hindurch scheinbar nie konkret wurde mit diesem Begriff und mich immer wieder in neuen Kreisbahnen um ihn herumführte, da wurde die Frage groß: meint der Kurs dasselbe wie ich, wenn ich von einem Wunder spreche? * Was ist ein "Wunder" im Sinne des Kurs in Wundern, dessen Autor sich angeblich geweigert hat, das Wunder aus seinem Titel zu streichen :-) ? Was macht das Wunder so "wichtig"? Und vor allem: wieso mutet uns Jesus zu, uns der Bedeutung des Wunders allmählich, kreisend und eben nicht gleich festlegend, was es "ist", zu nähern? Meine erste Antwort darauf wäre: weil nur die direkte Erfahrung des Wunders dessen Ziel gerecht wird, über das in diesem zehnten Abschnitt des vierzehnten Kapitels so viel gesagt wird. Ich soll nicht auf meine Definitionen setzen lernen, sondern nur auf die Erfahrung. Und deshalb wird man keine Stelle im Kurs finden, in der steht: ein Wunder ist, wenn... * Noch ein Wort zu der vielgehörten Aussage: "Das Wunder ist die Geistesberichtigung". Das ist nicht nur nicht falsch, sondern total richtig, aber für mich einfach viel zu total richtig. Es suggeriert, dass ich das Wunder als Veränderung meiner Wahrnehmung an dir und an der Welt vorbei erleben kann. Und dazu sage ich Nein! Das Wunder gehört in den Bereich der Wahrnehmung, es spiegelt hier "nur" die Totalität des berichtigten Geistes und ich erlebe es in ganz konkreten Situationen, an denen Du und die Welt immer teil habt. Ohne dich kann ich kein Wunder erleben. Und das ist auch schon sein wesentlicher Sinn, mir das zu zeigen: ohne dich kann Totalität nicht sein. * Vom Wunder spricht der erste Absatz also schon, ohne das Wort noch zu benutzen, und er stellt eine Beschreibung der "Totalität" voran, in der keine Wunder mehr nötig sind, weil "keine Wahrnehmung mehr zwischen GOTT und seinen Schöpfungen steht". Kein GOTT mehr, kein SOHN, kein HG, kein Gar-Nichts! Nur noch LIEBE ausdehnende Erkenntnis. Danke für die Information! Puhh, Glück gehabt! Ich hier in den Grenzen meiner Wahrnehmung, der ich aber so gar nichts mit diesem geschilderten Zustand anfangen kann außer ihn als Leitstern am Himmel der Wahrnehmung abstrakt zu akzeptieren, habe die Möglichkeit, zu wählen, welche "Spiegelungen" ich "in der Zeit in meinem Geist annehme". Und indem ich die "Spiegelungen der Ewigkeit" (die Wunder) in meinem Geist annehme, habe ich für diesen Moment dann eben doch die Möglichkeit, "aus der Zeit hinauszureichen und die Ewigkeit zu berühren". Die Akzeptanz des erlebten Wunders als das, was es ist: ein Wunder! - ist diese momentane Berührung der Ewigkeit! Es wird noch viel konkreter in diesem zehnten Abschnitt, wundert euch nicht! :-) * "Wunder überzeugen", heißt es in einem der Wundergrundsätze, und diese Überzeugung ist nötig, eben weil wir keinen direkten Zugang zur Erkenntnis haben und über die Heilung unserer Wahrnehmung gehen müssen. Nur vom Erlebnis des Wunderbaren geht die Überzeugungskraft aus, die uns dazu bringt, uns "zur Wahrheit ziehen zu lassen", indem wir lernen, "alle Schuld wegzulegen." Ohne "überzeugt" zu sein, würden wir das niemals tun. Fasse sich jeder an die Nase in der Einsicht, wie schwer es ist, in der Kommunikation miteinander vollkommen auf den Schuldgedanken zu verzichten, ich fange selbstverständlich damit an mit dem An-die-Nase-Fassen! * Das Kapitel schließt wieder mit einem Ausblick auf die Totalität, dem Ort, an dem wir "alle Widerspiegelungen hinter uns gelassen haben werden". Die Wunder machen mich auch ruhig: ich kann die Erkenntnis, dass Wunder nur die Geistesberichtigung meinen und sonst nichts, als Stern an meinem Himmel stehen lassen und mich an den Spiegelungen dieser Erkenntnis, die sich meiner Wahrnehmung zeigen, freuen. Die Totalität wir mich zu sich ziehen, wenn SIE das für richtig hält! *** |
Perlen des Textbuchs
Jeder liest das Textbuch anders, bei jedem macht es an unterschiedlichen Stellen "Klick" und für jeden sind andere Stellen zu "Perlen" geworden. |